Meist werden Stromversorgungen benötigt, die am Ausgang eine Gleichspannung zur Verfügung stellen. Die einfachste Lösung besteht in der einpulsigen Gleichrichtung (Bild 2); für das Berechnungsbeispiel soll eine Ausgangsspannung von rund 9 V bei einem maximalen Laststrom von 15 mA erzeugt werden.
Zur Funktion der Zenerdiode D1: Während der positiven Halbwelle arbeitet D1 als spannungsbegrenzendes Bauelement. Um die Ausgangsspannung von 9 V zu erreichen, müsste die Zenerspannung bei 9,7 V liegen, weil an der Diode D2 rund 0,7 V abfallen. Da Zenerdioden mit diesem Wert aber nicht verfügbar sind, wird eine Diode mit 10 V und einer zulässigen Verlustleitung von 1,3 W gewählt. Wird die Stromversorgung im Scheitelpunkt der Netzspannung eingeschaltet, würde ein zu hoher Strom durch D1 fließen. Er wird mit R1 begrenzt. Zenerdioden mit einer Verlustleistung von 1,3 W können in der Regel kurzfristige Ströme von etwa 1 A bewältigen. So lässt sich der Wert von R1 nach Gleichung (1) berechnen. Der nächstgelegene Normwert ist 330 Ω.
(1)
R1 musst im Betrieb den gesamten Laststrom tragen. Zur Berechnung ist das Verhältnis vom Effektivwert des Wechselstroms und zum Mittelwert des Gleichstroms zu berücksichtigen. Da es sich um eine einpulsige Gleichrichtung handelt, liegt der Formfaktor bei 2,22. Mit dem Ausgangsstrom von 15 mA ergibt sich somit ein Strom durch R1 von 33,3 mA und in der Folge eine Verlustleistung, die sich aus Gleichung (2) ergibt.
(2)
Gewählt wird ein Widerstand mit einer Belastbarkeit von 0,5 W. Der Spannungsabfall über dem Widerstand beträgt knapp 11 V.
Aus den bisher ermittelten Daten lässt sich nun der erforderliche Blindwiderstand des Kondensators C1 bestimmen. Um eine Versorgung der Last auch bei Unterspannung sicherzustellen, sollte die Berechnung mit einem Spannungsabfall der Netzspannung von mindestens 10 Prozent durchgeführt werden, außerdem ist der Spannungsabfall über R1 und D1 zu berücksichtigen. So ergibt sich der Blindwiderstand aus Gleichung (3).
(3)
Daraus lässt sich bei der Netzfrequenz von 50 Hz nach Gleichung (4) die erforderliche Kapazität berechnen.
(4)
Als nächster Normwert ergibt sich folglich eine Kapazität von 0,68 µF.