Gebäudenavigation mit Osram Einstone

»Wir eliminieren Begrenzungen«

1. April 2017, 16:00 Uhr | Dr. Verena Winkler
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Nach welcher Methode werden die Ein­stone-Leuchten im Raum angeordnet und worauf ist zu achten, um eine optimale Signalübertragung und Lokalisierung zu gewährleisten?
Grundsätzlich ist ein Ortungssignal aus einer Deckenleuchte perfekt: Das Funksignal von der Raumdecke wird in der Regel wenig beeinträchtigt und maximiert daher die Qualität der Ortung, also die Genauigkeit. Batteriebetriebene Beacons haben hier Nachteile: Wenn das Beacon ausfällt, muss die Fachkraft mit einer Leiter oder einem Hubwagen anrücken und für Ersatz sorgen. Häufige Wartungsarbeiten treiben jedoch Betriebskosten in die Höhe. Die Grundvoraussetzungen sind also allein schon mit der Einbauposition der Lichttechnik und der dortigen Energieversorgung gegeben.
Stellt sich die Frage: »Muss für Einstone-Technik der Einbau und die Anordnung von Lichttechnik speziell geplant werden?« Nein, im Grunde ändert sich nichts. Der Einbau und die Anordnung der Leuchten bleiben gleich. Wir machen uns dabei die Ge­gebenheit zunutze, dass Leuchten in der Regel sehr homogen in Gebäuden verbaut sind. Dadurch entsteht automatisch ein engmaschiges Ortungsraster bestehend aus Bluetooth-Funksignalen.

Einstone wurde für die ­Gebäudenavigation konzipiert. Ist auch eine Anwendung im Freien, z. B. in Städten möglich? Wenn ja, erläutern Sie, inwieweit Einstone eine Ergänzung zur GPS-basierten Navigation sein kann. Vor allem auch in Hinblick auf die Nutzung von GPS in Gebäuden. Wie unterscheidet sich Einstone von GPS?
Grundsätzlich ist GPS eine sehr gute Technologie, die wir nicht ablösen wollen und auch nicht werden. Dennoch gibt es für Einstone Anwendungen im Freien, und zwar dann, wenn höhere Genauigkeit gefordert ist – zum Beispiel in Innenstädten. Hier ist die »Häuserschluchten-Problematik« zu beobachten: GPS gerät insbesondere dann an seine Limits, wenn Gebäude dicht an dicht aneinander gereiht sind oder viele hohe Gebäude das Satellitensignal stören. Einstone ist dann als Ergänzung zu GPS zu betrachten. Das setzen wir auch bereits um. In der konkreten Anwendung geht es darum, eine Stadt für den Einzelhandel attraktiver zu machen und Passanten über Einkaufsläden in ihrem Umfeld zu informieren. Der Phantasie sind aber grundsätzlich keine Grenzen gesetzt: Stadtführungen, Blindennavigation, das Erklären von städtischer Kunst bis hin zu digitalen Schnitzeljagden sind denkbar. Für diese Anwendungen sind GPS und Einstone komplementär und kombinierbar.

Welche weiteren Einsatzmöglichkeiten für Einstone sind denkbar? Wo wurde Einstone bereits getestet und wie interessant ist Einstone für das IoT und Lightify Pro?
Das Schöne ist: Einstone ist überall dort einsetzbar, wo GPS seine Grenzen hat – und das ist innerhalb oder in der Nähe von Gebäuden. In der Regel wird genau an diesen Orten auch Lichttechnik verbaut. Ein Raum oder eine Innenstadt ist ohne Beleuchtung undenkbar. Besonders sinnvoll ist Einstone dort, wo Leute sich orientieren und über einen Ort informieren wollen. Wir sprechen von Flughäfen, Bahnhöfen, Parkgaragen, Bürogebäuden, Industrieanlagen, öffentlichen Einrichtungen, U-Bahnen, Hotels, Krankenhäusern etc. Die Technologie ist nicht eingeschränkt. Für alle genannten Anwendungsgebiete haben wir zumindest Funktionstestinstallationen verwirklicht. Bei vielen sind wir auch schon einen Schritt weiter.
Die Einsatzmöglichkeiten im IoT-Kontext sind ebenfalls vielfältig. Automation und insbesondere autonome mobile Systeme befinden sich gerade auf einer Schwelle zu fortgeschrittener Reife, sodass der Bedarf für genaue Posi­tionsbestimmungen stetig zunimmt, ob im öffentlichen, privaten oder industriellen Raum.
Die Verwendung von Einstone zur Lichtsteuerung für Smart-Lighting-Installationen ist  ebenfalls möglich. Die App auf dem Handy könnte erkennen, wo man sich gerade aufhält und automatisch z. B. das Licht einschalten. Beim Verlassen der Räume wird das Licht dann automatisch wieder ausgeschaltet. Bei smarten Bürogebäuden könnte das Licht so auch individuell, auf den Nutzer und seine Präferenzen abgestimmt werden. Wir verwenden in diesem Kontext den Begriff »User Centric Lighting«.

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