Entwicklungen sind auf gutem Weg

microLEDs – die Technik lebt trotz Apple!

16. Mai 2024, 9:36 Uhr | Heinz Arnold
© Yole

Bis Ende 2023 hat die Industrie laut Yole mehr als 12 Mrd. Dollar in die microLED-Technik gesteckt und damit genügend Schwung aufgebaut, um die microLEDs zu einer echten Alternative zu OLEDs und LEDs zu entwickeln – trotz des Ausstiegs von Apple.

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Apple war der Pionier der microLED-Technik: Seit das Unternehmen 2014 das microLED-Start-up Luxvue gekauft hat, hat Apple über zehn Jahre 3 Mrd. Dollar in die Technologie gesteckt. Im Februar  2024 kam dann das Aus: In der Smartwatch wird kein Display auf Basis von microLEDs eingesetzt.

7 Mrd. Dollar Investition für microLED-Technik

»Außerhalb des Apple-Ökosystems haben weitere Firmen insgesamt rund 7 Mrd. Dollar für die Entwicklung der microLED-Technik ausgegeben. Damit ist genügend Schwung vorhanden, die microLED-Technik auch nach dem Ausstieg von Apple zu einer ernst zu nehmenden Display-Technik zu entwickeln, die in bestimmten Sektoren in Wettbewerb zu OLEDs und  LCDs stehen wird, einschließlich Automotive und Augmented Reality«, sagt Dr. Eric Virey, Principal Analyst, Display, der Yole Group.

Nach sieben Jahren sehr schnellen Wachstums haben sich die Ausgaben zur Entwicklung von Intellectual Property rund um die microLED-Technik auf einem konstant hohen Niveau eingependelt. Zwar haben einige Unternehmen ihre Aktivitäten zurückgefahren, dafür haben andere sie noch vergrößert.  Chinesische Firmen sind laut Yole führend, koreanische Unternehmen hielten eine starke zweite Position, wie die Marktforscher in ihrem Report »MicroLED Display Intellectual Property Landscape 2024« schreiben. Hier erfahren die Leser, welche Organisationen Patente für microLEDs einreichen, wie die IP-Netzwerke aussehen, in denen die Unternehmen zusammenarbeiten.

Top 3 Unternehmen in der microLED-Technik

Laut Yole ist Samsung führend in der microLED-Technik, die chinesischen Display-Hersteller BOE und TCL CSOT seien aber auch ganz vorne mit dabei. Darüber hinaus gewönnen Tianma und Vistar, das auf Mikro-LEDs spezialisierte Spin-off des OLED-Herstellers Visionox, sowohl qualitativ als auch quantitativ immer mehr an Zugkraft. In der Zwischenzeit hat das Startup PlayNitride in den Jahren 2021 bis 2023 ein hohes Aktivitätsniveau beibehalten und konkurriert weiterhin mit etablierten Display-Herstellern.

»Chinesische Unternehmen konzentrieren sich bei ihren Patenten in erster Linie auf das eigene Land. Doch haben Start-ups wie Aledia und X-Display eine bemerkenswerte geografische Abdeckung erreicht. Seit 2021 sind über 370 neue Unternehmen hinzugekommen, die meisten aus China und Korea«, sagt Eric  Virey. »Diese neuen Unternehmen sind sehr aktiv und halten einen Anteil von 20 Prozent an den neuen Patentfamilien, die im Zeitraum von 2021 bis 2023 veröffentlicht wurden.«

Dem Trend folgend, den die Gerätehersteller seit 2018 gesetzt haben, sind über die vergangenen drei Jahren viele Materialhersteller hinzugekommen. Fast 20 Patentfamilien haben in diesem Zeitraum den Besitzer gewechselt, wobei Samsung, LG und andere Firmen Patente von Unternehmen wie Intel und Ultra Display erworben haben.

Technologie wird marktfähig fähig - trotz Apples Ausstieg

Insgesamt mache die microLED-Technik weiterhin Fortschritte, die jüngsten Patente zeigten, dass die Unternehmen auf dem Weg seien, die letzten Hürden zu überspringen, um die Technologie marktfähig zu machen. Mehrstufige Übertragungsprozesse, vor allem unter Verwendung von Laser- und Stempelverfahren, finden immer mehr Verbreitung. Dass Apple aus der Entwicklung ausgestiegen ist, könnte dazu führen, dass sich die MEMS-basierte Übertragung aufgrund von Kostenproblemen rückläufig entwickelt. Dafür entwickeln insbesondere chinesische Akteur neue Transfermethoden.

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