Interview zur SLAM-Technologie von Kudan

»Augen für alle Maschinen – das ist unser Ziel«

8. Juli 2021, 11:00 Uhr | Nicole Wörner
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Die Vision, das Ziel - und die Positionierung in Europa

In Ihrer mittel- bis langfristigen Managementstrategie beschreiben Sie Ihre Vision als "Eyes to the all machines". Was genau meinen Sie damit und wie wollen Sie diese Vision in die Realität umsetzen?

"Eyes to the all machines" bedeutet einfach gesagt, dass wir die Kerntechnologie des räumlichen Bewusstseins für Maschinen aufbauen. Wir wollen alle Maschinen, Roboter und beweglichen Geräte in die Lage versetzen, ihren Standort und ihre Umgebung durch unsere SLAM-Technologien zu verstehen. Unser Bestreben ist es, der „ARM der Computer-Vision-Industrie“ zu werden. Während ARM die Prozessorarchitektur für viele Computerplattformen bereitstellt, ist den meisten Endanwendern gar nicht bewusst, dass die Prozessoren in ihren Geräten die ARM-Architektur verwenden. Wir möchten, dass so viele Maschinen und Geräte wie möglich unser SLAM nutzen, auch wenn viele Endanwender dies nicht bemerken werden.

Um diese Vision zu erreichen, gehen wir unterschiedliche Wege. Wir arbeiten eng mit Prozessor- und Sensor-OEMs zusammen, damit unsere SLAM-Software mit diesen Komponenten angeboten werden kann und Entwickler leichter auf SLAM zugreifen können. Außerdem sehen wir aufgrund des fortschreitenden Ausbaus von 5G-Netzen ein großes Potenzial in der Nutzung von 5G für SLAM, um "SLAM as a Service" anzubieten. Dies würde es möglich machen, die Geräte leichter und kostengünstiger zu machen und dass sie nur Sensoren und einen drahtlosen Transceiver auf dem Gerät benötigen, um ein vollständiges räumliches Bewusstsein zu haben, während SLAM in der Cloud durchgeführt wird. Wir arbeiten bereits mit einigen der großen Telekommunikationsanbieter an diesem Ziel.

Wie positionieren Sie sich als japanisches Unternehmen auf dem europäischen und insbesondere dem deutschen Markt?

Kudan hat eine einzigartige Geschichte. Kudan wurde gegründet, als unser japanischer Geschäftsführer und unser britischer CTO sich trafen und in Bristol, Großbritannien, ihr AR-Marketing-Unternehmen gründeten. Das Unternehmen hat sich kontinuierlich weiterentwickelt und zunächst ein AR-SDK und jetzt SLAM-APIs bereitgestellt. Alle wichtigen Entwicklungsarbeiten werden immer noch in Großbritannien durchgeführt, aber im Moment erzielen wir mehr Umsätze in Japan als in Europa. Wir haben jedoch unseren Fokus außerhalb Japans verstärkt, und dank unserer Forschung und Entwicklung in Großbritannien und mit der Hinzunahme von Artisense in München sehen wir allmählich spannende Wachstumsmöglichkeiten in Europa, insbesondere in Deutschland. Wir planen, das Netzwerk und die Präsenz von Artisense in Deutschland voll auszuschöpfen.

Was dürfen wir als nächstes von Kudan erwarten?

Wir hoffen, dass mehr und mehr Produkte auf den Markt kommen, die unsere SLAM-Software nutzen. Einige unserer laufenden Projekte sollen noch in diesem Jahr oder Anfang nächsten Jahres auf den Markt kommen. Außerdem haben wir Projekte mit unseren Partnern, um Entwicklern den Zugang zu unserer Software zu erleichtern. Wir hoffen, dieses Momentum zu beschleunigen, um unsere Vision zusammen mit Artisense zu erreichen. Bleiben Sie gespannt!

Das Interview führte Nicole Wörner.


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