Wearable Computing

Mehr als nur Zeiteisen: Das können Smartwatches

4. Juni 2013, 13:01 Uhr | Martin Sporn
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Cookoo, I'm Watch, Meta Watch

Cookoo

Die dritte Computeruhr erhielt ihren Namen in Anlehnung an die gute alte Kuckucksuhr. Passend zum Namen wird sie dann auch in einem kleinen Kuckuckshäuschen geliefert. Rein äußerlich sieht Cookoo aus wie eine herkömmliche Uhr, hat sie doch ein analoges Ziffernblatt. Doch auch Cookoo kann mehr als nur über die Uhrzeit aufzuklären.

Über die dazugehörige »Connected App«, die nur für Apple-Geräte verfügbar ist, benachrichtigt auch sie über eingehende Anrufe, neue E-Mails, Facebook Nachrichten oder SMS. Auch Terminerinnerungen, Weckfunktionen, oder Warnhinweise bei niedrigem Akkustand des iPhones fehlen nicht. Außerdem wird der Träger, ähnlich wie bei der Agent, erinnert, wenn er vergisst, sein Handy mitzunehmen. Die Benachrichtigungen erfolgen bei Cookoo nicht nur über Vibrationsalarme, sondern auch über akustische Signale. Zusätzlich informiert ein auf dem Ziffernblatt aufleuchtendes Symbol über die Art des Hinweises. So leuchtet bei einer Facebook-Nachricht eine kleine Sprechblase oder bei Anrufen ein kleiner Telefonhörer auf. Weiterführende Informationen wie Vorschautexte oder eine Anruferkennung zeigt die Uhr hingegen nicht an.

Die Smartwatch besitzt einen Kommando-Knopf, den man mit der App frei programmieren kann. So lässt sich die Uhr beispielsweise als Fernbedienung für die Musik-App oder als Auslöser für die iPhone-Kamera nutzen. Wer möchte, kann auch seinen Standort direkt via Facebook veröffentlichen. Ein weiterer Button aktiviert die iPhone-Suchfunktion, sodass das iPhone ein lautes »Kuckuck« von sich gibt. Allerdings funktioniert das nur, solange das iPhone in Bluetooth-Reichweite ist.

Auch wenn sich über Design bekanntermaßen hervorragend streiten lässt, soll nicht unerwähnt bleiben, dass Cookoo jüngst den A' Design Platinum Award in der Kategorie Uhrendesign gewonnen hat. Unbestritten sind dagegen die Vorteile der Uhr bei der Batterielaufzeit. Es sind zwei Knopfzellen verbaut, von denen eine das Uhrwerk versorgt und die andere die Smartwatch-Funktionen betreibt. Die Lebensdauer der Batterien soll bei drei Jahren respektive acht Monaten liegen. Danach lassen sie sich einfach austauschen, wie man es von herkömmlichen Armbanduhren kennt. Wer Nachrichten sowieso lieber am Telefon liest und von seiner Uhr nur auf neue Ereignisse hingewiesen werden möchte, trifft mit Cookoo die richtige Wahl.

Betreiben lässt sich Cookoo derzeit nur mit einem iPhone 4S oder 5, da für die Verbindung die energieeffiziente Bluetooth 4.0-Technologie verwendet wird. Die Connected App scheint noch einige Schwierigkeiten zu machen, so funktionieren die Hinweise für SMS und E-Mails noch nicht. Dafür ist die Uhr aber bereits offiziell über die Website verfügbar. Der Preis liegt bei knapp 130 Euro.

Smartwatches: Diese Uhren bringen das Bond-Feeling

Pebble Smartwatches
© Pebble
Pebble Smartwatch zeigt GPS-Funktion
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Pebble Smartwatch im Wasser
© Pebble

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I'm Watch

Die italienische Firma i'm SpA präsentierte auf der CES 2012 die Android-Uhr »I’m Watch«. Dieses hochpreisige Modell soll den modischen Aspekt betonen und mit technischem Nutzen verbinden. Ob das gelungen ist, darf jeder selbst entscheiden.

Im Gegensatz zu den bisher vorgestellten Uhren  besitzt sie ein 1,5 Zoll großes, berührungsempfindliches Farb-TFT-Display mit einer Auflösung von 240 x 240 Bildpunkten. Installiert ist eine abgewndelte Android-Version namens »i’m Droid«, Apps können über den eigenen »i'market« bezogen werden, für Musikanwendungen kann der 3,5mm Klinkenanschluss verwendet werden. Der 480mAh-Akku soll bei normaler Anwendung bis zu fünf Stunden durchhalten – dieser Wert ist nicht gerade berauschend. Dafür bietet die Uhr einen eingebauten Lautsprecher sowie ein Mikrofon und kann somit als Handy-Ersatz herhalten, wenngleich das Smartphone in Bluetooth-Reichweite bleiben muss. Weil für den Betrieb der I’m Watch zusätzlich die Hotsport-Funktion des Handys aktiviert sein muss, können Akkulaufzeit und mobile Datenpakete unter der Uhr leiden.

Der seitliche Knopf dient in Doppelfunktion als Sperr- und Homebutton. Die Uhr greift nicht nur auf das gekoppelte Android- oder iOS-Gerät zu, sondern verfügt auch über 4GB eigenen Speicher. Die I’m watch ist in vielen Farbvariationen und wahlweise mit 64 oder 128MB RAM erhältlich. Mit einem Preis ab 300 Euro ist sie alles andere als ein Schnäppchen. Außerdem gab es Auslieferungsprobleme bei der ersten Version der I’m Watch und viele Kunden haben sich über fehlende Funktionen oder abstürzende Apps beklagt. Wegen des langsamen Prozessors hakelt die Bedienung zudem merklich. In den meisten Test kommt die »I’m Watch« nicht sonderlich gut weg.

Meta Watch

Die recht eckig anmutenden Uhren von Meta Watch könnten tatsächlich aus den Bond-Filmen stammen. Die private Firma aus Dallas, Texas, bietet zwei verschiedene Modelle ab 129 Dollar (ca. 99 Euro) an. Allerdings betragen die Versandkosten nach Deutschland nochmal stolze 34 Euro.

Die bis zu einer Tiefe von drei bzw. fünf Metern wasserdichte Uhr kann SMS, das Wetter oder die Börsenkurse anzeigen. Dies geschieht über ein zweifarbiges LC-Display, welches allerdings nur eine Auflösung von 96x96 Pixeln vorweisen kann. Darüber hinaus wird man per Vibration auf neue Ereignisse aufmerksam gemacht. Weiterführende Programme wie etwa E-Mail-Clients, Twitter-Anwendungen oder GPS-Apps sind noch nicht verfügbar, befinden sich allerdings in Planung. Wie die meisten anderen Smartwatches warnt auch die Meta Watch, wenn das Handy außer Reichweite gerät. Ebenso lässt sich Musik von der Uhr aus abspielen.

Gesteuert wird die Uhr klassisch über sechs Tasten. Eingerichtet wird die texanische Uhr über die passende App »MetaWatch Manager«. Das stromsparende Bluetooth 4.0 erfordert auch bei dieser Smartwatch aktuelle Mobiltelefone für die Kopplung (Android ab Version 2.3 bzw. iOS ab Version 6). Der Akku soll immerhin fünf bis sieben Tage lang durchpowern.


  1. Mehr als nur Zeiteisen: Das können Smartwatches
  2. Cookoo, I'm Watch, Meta Watch
  3. Sony SmartWatch, Apples iWatch und Ausblick

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