Konfektionierte Kabel testen

Einseitige Qualitätskontrolle

25. Februar 2016, 11:57 Uhr | Von Dr. Thorsten Sokoll und Dr. Ove Schimmer
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Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Automatisierung & ESD-Schutz

Die im vorhergehenden Abschnitt diskutierten Messungen wurden manuell durchgeführt, was für Messungen im Rahmen einer Qualitätskontrolle vollautomatisch gefertigter Kabel keine sinnvolle Lösung darstellt. Vielmehr wird ein Messsystem benötigt, das das (gegebenenfalls auch automatisierte) Einstecken eines Kabels erlaubt und dann alle notwendigen Messungen selbstständig ausführt und dokumentiert.

Um trotz mehrerer differenzieller Paare innerhalb eines Messobjektes die Hardware-Kosten gering zu halten, werden Hochfrequenzmultiplexer eingesetzt, die die differenziellen Signale auf mehrere Kanäle aufteilen und das Vermessen eines Kabels innerhalb von einigen hundert Millisekunden ermöglicht. Die Sequid GmbH hat entsprechende Systeme bereits in den Bereichen Automotive und allgemeine Messtechnik realisiert.

Ein möglicher Grund für den bis dato eher spärlichen Einsatz von TDRs in der automatisierten Qualitätskontrolle mag die hohe Empfindlichkeit der verwendeten Hochfrequenz-Detektordioden gegenüber elektrostatischen Entladungen (Electro-Static Discharge, ESD) sein. Die ESD-Thematik spielt auch insbesondere beim Vermessen langer Kabel eine Rolle, da diese Kabel im Laufe des Produktionsprozesses aufgeladen werden können. Aus diesem Grund hat Sequid elektromechanische Isolatoren entwickelt, die die Detektoren vor solchen Schäden schützen. Zudem befindet sich das DTDR-65 in einem lüfterlosen Gehäuse, wodurch elektromagnetische Störstrahlung weder ein- noch austreten kann.

 Dr.-Ing. Thorsten Sokoll
 
Nach Absolvieren der Studiengänge mit den Schwerpunkten Elektrotechnik an der TU Braunschweig und Optical & Electrical Engineering an der University of Rhode Island promovierte Thorsten Sokoll an der TU Hamburg-Harburg über Mikrowellensysteme für die In-situ-Feuchtemessung zur Bauwerksüberwachung. Er ist seit 2009 bei der Sequid GmbH beschäftigt und seit 2013 geschäftsführender Gesellschafter.


 

sokoll@sequid.com


Dr.-Ing. Ove Schimmer
 
studierte und promovierte an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Dort erforschte er bis 2007 die Anwendbarkeit der hochfrequenten dielektrischen Spektroskopie zur Bestimmung von Lebensmittelqualität. Im Jahr 2007 war er Mitgründer der Sequid GmbH in Bremen und ist dort seitdem als geschäftsführender Gesellschafter tätig.

 

  1. Einseitige Qualitätskontrolle
  2. Messobjekt und Messaufgabe
  3. Automatisierung & ESD-Schutz

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