Es ist kaum zu übersehen, dass derzeit das Angebot an »Wearable«-Technologien mit integrierten physiologischen Sensoren stark zunimmt. Die nächste Generation von Monitoring-Geräten muss dabei nicht mehr vom Nutzer mitgeführt werden, sondern wird direkt am Körper getragen, ähnlich dem System im Anfangsbild. Durch diese fast unsichtbare Integration medizinischer Sensoren können Menschen ihre Gesundheit beinahe in Echtzeit überwachen und im Laufe des Tages deutlich mehr Datenpunkte sammeln. Erste bereits verfügbare Beispiele dieses neuartigen Ansatzes sind Armbänder, die in der Lage sind, die zurückgelegte Distanz und den Puls einer Person zu messen. Über angenehm zu tragende Sportunterwäsche (Unterhemden, BHs usw.) lassen sich zentrale Werte wie Puls, Atemfrequenz, Haltung und sogar zurückgelegte Entfernungen erfassen (Bild 1).
Mehr als nur ein Gadget
Diese Überwachungsmöglichkeiten sind zwar nützlich, die größten Neuerungen stehen jedoch noch aus. Man stelle sich vor, dass sich Diabetiker nicht mehr mehrmals am Tag in den Finger stechen müssten, um ihren Blutzuckerwert zu messen und ihre Insulindosis entsprechend anzupassen. Das würde nicht nur die Schmerzen vermeiden, sondern auch eine häufigere Erfassung dieser lebenswichtigen Daten ermöglichen. Diabetiker könnten wiederum ihren Blutzuckerspiegel langfristig wirksamer kontrollieren und die schwerwiegendsten Folgen dieser immer häufiger auftretenden Krankheit wie Beinamputationen herauszögern oder sogar verhindern.
Deutsche Forscher haben eine Methode entwickelt, die Infrarot-Laserlicht und eine »fotoakustische Spektroskopie« genannte Technik verwendet, um den Blutzuckerspiegel zu bestimmen, ohne in die Haut eindringen zu müssen. Ähnliche Forschungsarbeiten laufen derzeit in Israel und den Niederlanden. Dort wird an der Entwicklung tragbarer Geräte gearbeitet, die ein Laserlicht, einen Magneten und eine Kamera verwenden, um die Blutzuckerkonzentration mithilfe des Speckle-Effekts zu messen. Beim Speckle-Effekt handelt es sich um körnige Interferenzmuster, die auf Bildern entstehen, wenn ein Laserlicht von einer unebenen Oberfläche reflektiert oder durch ein undurchsichtiges Material gestreut wird. Beide genannten Methoden sind nicht-invasiv und könnten eines Tages die Diagnose, das Monitoring und die Behandlung von Diabetes grundlegend verändern.
Während die Entwicklung und Markteinführung dieser neuen Technologien das Potenzial haben, die Datensammlung und letztlich die Gesundheit der Nutzer zu verbessern, ist die Tatsache, dass die entsprechenden Systeme auf der Haut getragen werden, nicht nur ihre größte Stärke, sondern auch eine potenzielle Schwäche. Schließlich werden die Geräte so unweigerlich vom Nutzer verursachter statischer Elektrizität ausgesetzt, die den Geräten ohne entsprechenden Schutz Schaden zufügen kann. Bekanntermaßen kann schon eine einfache Berührung ausreichen, um eine transiente, elektrostatische Entladung (ESD) herbeizuführen. Der Grund hierfür ist, dass über alle Sensorschaltkreise, Knöpfe, Daten- und Ladeschnittstellen elektrostatische Entladungen in das Gerät eindringen können.