Studium Biomedizinische Technik

Studiengang mit Zukunft

21. November 2016, 8:51 Uhr | von Michael Eckstein
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Multidisziplinäres Studium: Kreative Köpfe gesucht

Im Fahrwasser dieser Entwicklungen wächst der Bedarf an Ingenieuren mit technischem Fachwissen und fundierten biomedizinischen Kenntnissen. Krankenhäuser, Forschungsinstitute und Hersteller medizinischer Geräte suchen Mitarbeiter, die Probleme systematisch und wissenschaftlich analysieren und auf Basis der Erkenntnisse technische Lösungen entwickeln. Oder Produkte als Applikationsspezialist, Vertriebsingenieur oder Key Account Manager an die Kundenanforderungen anzupassen und zu vertreiben. Ausgebildet werden diese Ingenieure an Universitäten und Fachhochschulen, die Biomedizinische Technik – kurz: Medizintechnik – als Hochschulstudium lehren. In Deutschland ist dies an 25 Orten möglich. Hier lernen Studenten, Technologie für das Gesundheitswesen zu erforschen, zu konzipieren und und in nutzbringende medizintechnische Produkte umzusetzen. Das Medizintechnikstudium folgt einem multidisziplinären Ansatz mit Inhalten aus Physik, Mathematik, Chemie, Maschinenbau, Elektrotechnik, Informatik, Biologie und Medizin.

Die Medizintechnik ist eine exportorientierte, international ausgerichtete Branche. Expansives Auslandsgeschäft trägt maßgeblich zum Erfolg bei. Deutsche Unternehmen sind weltweit besonders auf den Gebieten In-Vitro-Diagnostik (IVD), Kardiologie, Orthopädie sowie bildgebende Systeme wie Röntgenapparate, Computertomographen, nuklearmedizinische Verfahren und Ultraschallverfahren erfolgreich.

Blendende Berufsaussichten

Medizinprodukte und ihr Weg von der ersten Idee bis zum fertigen, zugelassenen Produkt werden zunehmend komplexer. Unternehmen müssen daher ihre Expertise und personellen Ressourcen ständig erweitern und optimieren. Der Bundesverband Medizintechnologie (BVmed) berichtet von weiterhin ausgezeichneten Berufsaussichten für Ingenieure und Medizintechniker, aber auch für Mitarbeiter in Schnittstellenberufen wie dem Marketing. Besonders gefragt sind Mitarbeiter für Vertrieb, Forschung und Entwicklung, aber auch Experten für die Zulassung der Produkte. Aufgrund der hohen Nachfrage sind die Verdienstmöglichkeiten von Absolventen attraktiv und vergleichbar mit der Pharmaindustrie. Die Internatio¬nalisierung auch der mittelständischen Medizintechnikunternehmen ermöglicht Auslandsaufenthalte und sorgt für gute Karriere- und Aufstiegsmöglichkeiten mit hoher Vergütung. Während andere Wirtschaftsbereiche wie der Bankensektor massive Entlassungen vornehmen, schaffen deutsche Medizintechnikunternehmen seit Jahren zusätzliche gut bezahlte Jobs. Laut BVmed haben 51 Prozent der Firmen personell zugelegt, nur 11 Prozent mussten sich verkleinern. Rund zwei Drittel der Unternehmen haben Probleme, offene Stellen zu besetzen. Die konstant hohe Nachfrage gibt Sicherheit: Wer heute anfängt zu studieren, wird als Absolvent in drei oder vier Jahren mit hoher Wahrscheinlichkeit problemlos einen interessanten Job in einer sehr innovativen Branche bekommen. 

Offene Stellen nach Unternehmensbereich 
Vertrieb59 %
Marketing und Kommunikation28.5 %
Key Account Management26 %
Forschung und Entwicklung22 %

 

83 Prozent der Medizintechnik-Unternehmen geben an, offene Stellen zu haben – überwiegend in den hier gezeigten Abteilungen. Quelle: BVmed.de


Berufsaussichten für Fachkräfte in der Medizinbranche 
Ingenieure45 %
Medizintechniker34 %
Naturwissenschaftler26 %
Wirtschaftswissenschaftler14 %

 

97 Prozent der Unternehmen bewerten die Berufsaussichten für Medizintechnikfachkräfte als sehr gut oder gut. Die Grafik zeigt die häufigsten nachgefragten Fachbereiche. Quelle: BVme.de


Über den Autor:

Michael Eckstein ist Freier Journalist.


  1. Studiengang mit Zukunft
  2. Multidisziplinäres Studium: Kreative Köpfe gesucht
  3. Interview mit Prof. Dr. Stefanie Remmele, HAW Landshut
  4. Marktpotenzial und wichtige Themen in der BMT
  5. Thematische Schwerpunkte und Jobchancen für Absolventen

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