Six ist jetzt seit fast einem Jahr Vorstandsassistent von Weidmüller-Chef Dr. Peter Köhler – und hat damit rund die Hälfte der „Assistenz-Zeit“ bereits vollzogen. Er ist nicht nur bei vielen wichtigen Terminen seines Chefs dabei, bereitet diese vor und hält ihm weitmöglichst den Rücken frei, sondern ist daneben auch mit eigenen Projekten betraut. So beobachtet er zum Beispiel für Peter Köhler die konjunkturelle Entwicklung und konzipierte ein globales Reporting-Tool zur Prognose der wirtschaftlichen Zukunft von Weidmüller – den „Konjunkturkompass“.
Er formuliert Strategien und Geschäftspläne und bereitet Akquisitionen vor. Er entwickelt auch Unternehmenskonzepte, zum Beispiel zur Erreichung des Unternehmensziels „Nachhaltigkeit“. Er moderiert und koordiniert Produktentstehungsprojekte. Er bereitet Konferenzen vor. Und natürlich hat er dabei nicht nur die Termine und Aufgaben von Vorstand und Aufsichtsrat im Blick, sondern pflegt auch das „offene Ohr“ in die Organisation Weidmüller hinein und besorgt Infos für „Ad-hoc-Anfragen“ des Chefs. Einen „Helikopter-Blick“ müsse man entwickeln, um alle Aufgaben zu stemmen, sagt Six. Bis zu 60 Stunden in der Woche kommen da bei so viel Arbeit schnell zusammen.
Doch sei es natürlich auch ein besonderer Reiz, so nah an der Machtzentrale eines Unternehmens zu sitzen und hautnah bei den Entscheidungen dabei zu sein, auch die »confidentials« zu kennen. Dabei habe er mit seiner Position bei Weidmüller ein gutes Los gezogen, findet er. „Als Familienunternehmen agiert Weidmüller nachhaltig und verantwortungsvoll, gleichzeitig bietet die Gruppe mit ihrer internationalen Präsenz interessante Einsatzmöglichkeiten und exzellente Aufstiegschancen“, lobt Six.
Zudem sei der „operative Aufwand“, wie etwa Protokoll zu schreiben, überschaubar. Peter Köhler begegne ihm auf Augenhöhe, die Zusammenarbeit sei vertrauensvoll, die Breite des Aufgabenfeldes herausfordernd und reizvoll. Und natürlich vertritt er dabei die Interessen seines Chefs – allerdings mit Augenmaß: »Es ist sehr wichtig, die Bodenhaftung nicht zu verlieren und empathisch und glaubhaft mit den Abteilungen, Technikern wie Ökonomen, zusammenwirken.
Nach Möglichkeit sollte man mit eigenen Argumenten überzeugen und sich nicht mit dem Totschlag-Argument „Mein Chef will das aber“ durchsetzen, findet Six. Später als Linienmanager könnte das unangenehm auf einen zurückfallen, glaubt er. „Man sollte sich immer bewusst sein, dass es nur eine ‚geliehene Macht‘ ist, die man in der Zeit als Vorstandsassistent hat, und lieber authentisch seine eigene Persönlichkeit etablieren.“
Wenn man die Aufgabe gut mache, Persönlichkeit zeige – und dem Chef nicht nach dem Mund rede –, gewinne man in ihm einen bedeutenden Mentor, ein exzellentes Netzwerk innerhalb und außerhalb der Organisation, hervorragende Karrierechancen und eine exzellente Vorbereitung auf Führungsverantwortung.