Raus aus der Entwicklung, rein in die Beratung: Wie die meisten FAEs haben Robert Schillinger und Andreas Nadler zuvor als Hardwareentwickler gearbeitet. Heute sind sie froh, den Schritt gewagt zu haben. Wie hat sich ihr Job verändert?
Robert Schillinger kündigte seinen Job als Entwicklungsleiter in einem mittelständischen Unternehmen vor fünf Jahren, 14 Jahre Hardwareentwicklung, Leiterplattendesign und Kompetenz in Steuerungstechnik im Gepäck, um als Field Application Engineer bei Würth Elektronik eiSos neu durchzustarten.
Dabei war der gelernte Elektroniker, der nach seiner Lehre an der FH Regensburg Elektrotechnik mit Schwerpunkt Mikroelektronik studierte, damals eigentlich nicht aktiv auf Jobsuche. »Aber die Stellenbeschreibung, die mir mein Außendienst-Partner bei Würth Elektronik beim Mittagessen skizzierte, klang interessant: technisches Bindeglied zwischen Produktmanagement und Sales.«
Heute betreut der gebürtige Passauer als FAE mit Schwerpunkt Steuerungstechnik vom Homeoffice im Münchner Speckgürtel aus die Region um die Landeshauptstadt. Etwa zwei Tage pro Woche ist er unterwegs zu den Kunden, gibt Inhouse-Seminare oder berät Entwickler auf Einladung von EMV-Laboren, wie sie ihre EMV-Zertifizierung doch noch erreichen können. »Wenn der Kunde durch die Messung fällt und unser Außendienstmitarbeiter das Problem nicht alleine lösen kann, komme ich ins Spiel. Ziel ist, dass der Kunde den EMV-Test das nächste Mal besteht.« Dazu geht Schillinger auch schon mal selbst ins Labor, um nach der besten Lösung zu suchen. »Wir sind in der glücklichen Lage, am Standort Waldenburg extrem gut ausgestattetet zu sein.« Die Bandbreite an Aufgaben hat sich für den passionierten Entwickler durch den Jobwechsel enorm vergrößert: »Heute arbeite ich parallel an Entwicklungen aus den verschiedensten Sparten mit«, erzählt er.
Doch so eng die Zusammenarbeit mit den Kunden ist, aktiv verkaufen muss ein FAE die Produkte von Würth Elektronik eiSos nicht. Das würde ihm auch nicht liegen, wie Robert Schillinger ganz offen zugibt: »Ich rede gerne, wenn es ums Technische geht, Small Talk kann ich gar nicht. Preisgestaltung oder gar Verhandlungen – das macht alles mein Außendienstkollege.« Als Field Application Engineer empfiehlt er dem Kunden am Ende der Beratung genau das Produkt, das ihm bei der Lösung seines technischen Problems hilft. »Aber ich bin nicht angehalten, Muster beim Kunden zu lassen oder gar Angebote zu schreiben. Ich schreibe allenfalls Bauteile-Empfehlungen, aus denen der Außendienst dann für den Kunden je nach dessen Budget auswählen kann. Was er diesem am Ende anbietet, entscheidet er aber ganz alleine.« Das größte Plus im Unterschied zur alten Aufgabe in der Entwicklung? »Die technische Breite, die ich heute bearbeite. Steuerungstechnik FAE-Kollege Andreas Nadler betreut bei Würth Elektronik eiSos die Geschäftsbereiche aktive und passive Komponenten für Industriekunden, Medizintechnik, Automotive, eigentlich die komplette Bandbreite an Elektronik. Dazu die Freiheit, die mir von meinem Chef gewährt wird. Das gefällt mir schon sehr«, erzählt Schillinger.
Und finanziell? Hat sich Schillinger sogar verbessert.
Schulungsarbeit ist ein weiterer, fester Bestandteil des Aufgabenprofils eines FAE bei Würth Elektronik. Alles in allem komme er im Jahr auf etwa 20 Veranstaltungen, rechnet Andreas Nadler. Das Präsentieren vor Menschen kostete den Kollegen Schillinger anfangs schon etwas Überwindung: Vor größeren Gruppen zu erklären, wofür genau die Produkte eingesetzt werden und wo die technischen Grenzen der Produkte liegen. »Sich da vorne hinstellen. Das muss man sich trauen, wenn man – so wie ich – von Haus aus nicht so der extrovertierte Typ ist«, gibt Schillinger zu. Aufgeregt ist er heute nicht mehr, die Weiterbildung von Kunden oder Kollegen gehört inzwischen zur täglichen Routine.
Wie geht die Karriere eines Field Application Engineers bei Würth Elektronik eiSos weiter? Es gibt die Möglichkeit, Fach- oder Führungskarriere zu machen. So spezialisiert sich der Senior- oder Expert FAE zum Beispiel noch tiefer auf einen Produktbereich. Oder der FAE geht als Führungskraft entweder in den Innendienst oder als Teamleiter oder Division Manager im Innen- oder Außendienst. Schillinger: »Da wir bislang jedes Jahr zweistellig gewachsen sind, sind die Möglichkeiten bei uns eigentlich grenzenlos.« Andreas Nadler hat sich aktuell für die technische Schiene entschieden. »In meinem Bereich habe ich sehr viel Know-how aufgebaut, das ich auch gerne weitergebe.«
Würth Elektronik eiSos sucht deutschlandweit in verschiedenen Regionen nach FAEs. Erste Fragen beantwortet gerne Katrin Spazierer, Tel. 07942 945-3421, katrin.spazierer@we-online.de. Die Ausschreibungen finden Sie auf der Karriereseite.