Der Bitkom sieht Europas Eigenständigkeit durch Trumps Wahlsieg in den USA gefordert und ruft zu tiefgreifenden Reformen auf.
Nach dem Ausgang der US-Präsidentschaftswahl äußert sich Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst besorgt über die künftigen Beziehungen zu den Vereinigten Staaten. Donald Trumps erneute Präsidentschaft stelle Europa vor die dringende Aufgabe, seine technologischen und wirtschaftlichen Abhängigkeiten von den USA zu verringern. „Das ist eine Herausforderung für Europa“, betont Wintergerst und verweist auf die Notwendigkeit, sich stärker und resilienter zu positionieren.
Wintergerst sieht den Fokus künftig verstärkt auf strategischen Eigenleistungen in den Bereichen Energieversorgung, digitale Souveränität und Sicherheit. Europa müsse „eine CO2-freie, stabile Energieversorgung, digitale Souveränität und Schutz vor hybriden und militärischen Angriffen“ unabhängig gewährleisten, erklärte er. Die technologische Transformation erfordere laut Wintergerst jedoch einen „praktisch-pragmatischen Politikansatz“, der Unternehmen nicht durch übermäßige Regulierung beschränke.
Weiterhin erwartet Wintergerst, dass die USA ihren Schwerpunkt außenpolitisch dauerhaft in den asiatisch-pazifischen Raum verlagern und somit an wirtschaftlichem Einfluss auf Europa einbüßen. Die Zukunft Europas liege daher in einer „experimentier- und innovationsfreudigen Wirtschaft“, die den Wohlstand und die Stabilität des Kontinents stärke.