In Deutschland erhalten Studierende technischer Fächer die meisten Stipendien. Das zeigt eine Analyse der University of Europe for Applied Sciences (UE), für die 961 Stipendien aus der DAAD-Datenbank ausgewertet wurden. Die Förderhöhe unterscheidet sich nach Herkunft und Fachrichtung.
Der Studie zufolge entfallen 18,3 Prozent der Stipendien-Angebote auf die Ingenieurwissenschaften. Es folgen Mathematik- und Naturwissenschaften mit 18 Prozent sowie Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften mit 17,1 Prozent. Sprach- und Kulturwissenschaften erhalten 16,8 Prozent, Kunst, Musik und Sport 15,2 Prozent. Für Humanmedizin stehen 14,7 Prozent der Stipendien zur Verfügung.
Im Durchschnitt beträgt die jährliche Unterstützung durch ein Stipendium 16.157 Euro. Für in Deutschland vergebene Stipendien liegt die Summe mit 18.037 Euro über dem Durchschnitt, während internationale Studierende mit 15.504 Euro jährlich gefördert werden. Die höchsten Förderbeträge erhalten deutsche Studierende in Kunst-, Musik- und Sportwissenschaften mit durchschnittlich 20.070 Euro pro Jahr. Internationale Studierende werden am stärksten in der Humanmedizin unterstützt – mit 15.675 Euro jährlich.
Über die finanzielle Grundförderung hinaus übernehmen viele Stipendien zusätzliche Kosten. Am häufigsten werden Reisekosten getragen: 67,7 Prozent der Stipendien für internationale und 25,4 Prozent der Stipendien für deutsche Studierende beinhalten diese Leistung. Auch Krankenkassenbeiträge sind häufig abgedeckt – bei 54,3 Prozent der internationalen und 19,3 Prozent der deutschen Stipendien. Mietbeihilfen (20,3 Prozent insgesamt) und Sprachkurse (30,3 Prozent) werden seltener angeboten, Letztere überwiegend für internationale Bewerber.
Die UE möchte mit der Analyse auf die Vielfalt der Fördermöglichkeiten und deren Bedeutung für Chancengleichheit aufmerksam machen. Laut dem Vizepräsidenten für Studium und Lehre, Prof. Dr. Sascha Bosetzky, sollten Stipendien „nicht mehr als Privileg, sondern als essenzielles Instrument zur Förderung der nächsten Generation“ verstanden werden.
Für die Untersuchung wurden insgesamt 961 Stipendien aus der Stipendiendatenbank des DAAD ausgewertet. Um die Vergleichbarkeit zu gewährleisten, wurde die Höhe der Stipendien auf ein Jahr bezogen.