Rückgang der Beschäftigung

Bayerische Elektroindustrie hat über 13.000 Stellen abgebaut

27. März 2025, 9:37 Uhr | Corinne Schindlbeck
© schulzie/stock.adobe.com

Die Metall- und Elektro-Industrie in Bayern verzeichnet einen deutlichen Rückgang der Beschäftigung. Wie der Branchenverband vbm mitteilt, ist die Zahl der Arbeitsplätze seit Anfang 2024 um rund 13.000 gesunken – von rund 873.000 auf etwa 859.700.

Diesen Artikel anhören

„Die multiplen Krisen hinterlassen tiefe Spuren. Die aktuelle Entwicklung ist alarmierend“, erklärte vbm-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. Er sieht die Ursache in den strukturellen Rahmenbedingungen hinsichtlich Energiekosten, Bürokratie, geopolitische Unsicherheiten und die Herausforderungen der Transformation. „Der Deindustrialisierung müssen wir dringend etwas entgegensetzen“, so Brossardt. Der Verband fordert von der Bundesregierung unter anderem niedrigere Energiekosten und Steuersätze sowie eine dauerhafte Begrenzung der Sozialversicherungsbeiträge auf unter 40 Prozent.

Trotz der angespannten Lage wurde im November 2024 ein neuer Tarifabschluss vereinbart. Dieser sieht eine zweistufige Lohnerhöhung vor: Zum 1. April 2025 steigen die Entgelte um 2,0 Prozent, ein weiteres Plus von 3,1 Prozent folgt im April 2026. Zusätzlich wurde im Februar 2025 eine Einmalzahlung von 600 Euro pro Beschäftigtem ausgezahlt.

Der vbm weist jedoch darauf hin, dass von der Lohnerhöhung netto nur ein Bruchteil bei den Beschäftigten ankommt. Ein Facharbeiter der mittleren Entgeltgruppe 5B ohne Kinder profitiere laut Verband zwar brutto mit etwa 90 Euro monatlich, netto blieben nach Abzug von Steuern und Sozialabgaben jedoch lediglich rund 47 Euro. „Es ist erschreckend, wie viel von der Lohnerhöhung durch Abgaben wieder aufgezehrt wird. Hier muss gegengesteuert werden – aber nicht durch weitere Entgelterhöhungen“, so Brossardt.

 


Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu elektroniknet

Weitere Artikel zu Arbeitswelt