Kriselnder Arbeitsmarkt

Industrie baut weiter Stellen ab

27. März 2025, 12:33 Uhr | Corinne Schindlbeck
© Felix Kästle/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Die Lage auf dem deutschen Arbeitsmarkt hat sich im März erneut verschlechtert. Das Beschäftigungsbarometer des Ifo-Instituts liegt auf dem zweitniedrigsten Niveau seit der Hochphase der Corona-Pandemie. Besonders stark betroffen ist die Industrie, wo der Stellenabbau weitergeht.

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„Die Lage am Arbeitsmarkt bleibt schwierig“, sagte Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen. „Die Arbeitslosigkeit wird wohl weiter leicht ansteigen.“ Der Rückgang des Gesamtindex fiel zwar moderat aus, signalisiert aber eine anhaltende Zurückhaltung bei Neueinstellungen.

Industrie mit deutlichem Negativtrend

Im Industriesektor ist die Stimmung besonders eingetrübt: Hier verzeichnet das Barometer aktuell minus 21,7 Punkte – ein Wert, der den Saldo zwischen geplanten Einstellungen und Entlassungen widerspiegelt. Seit fast zwei Jahren wird in der Industrie ununterbrochen Personal abgebaut. Nahezu kein Unternehmen bleibt von dieser Entwicklung verschont. Zuletzt hatten unter anderem VW, Audi, Bosch, Siemens und ZF Friedrichshafen größere Stellenstreichungen angekündigt.

Auch andere Branchen im Minus

Im Handel liegt der Indikator bei minus 12,9 Punkten – eine weiterhin negative Entwicklung, allerdings mit leichtem Aufwärtstrend. Der Dienstleistungssektor fällt mit minus 2,8 Punkten etwas weniger stark ab, dennoch zeigt sich auch hier zunehmende Vorsicht bei den Personalplanungen. Im Baugewerbe liegt der Wert aktuell bei minus 1,8 Punkten, gestützt durch eine zuletzt leicht positive Entwicklung.

Langfristiger Tiefstand

Ein Blick auf die Zeitreihen des Ifo-Instituts zeigt die angespannte Lage: Abgesehen von den Corona-Krisenmonaten April bis Juni 2020 und dem besonders schwachen Dezember 2024 muss man bis ins Jahr 2009 zurückgehen, um ähnlich niedrige Werte im Gesamtindex zu finden.

 


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