Inklusion ist, wenn Menschen mit Schwerbehinderung nicht nur in speziellen Werkstätten eine Arbeit finden, sondern auch auf dem ersten Arbeitsmarkt. Das Institut der deutschen Wirtschaft hat die Chancen in den Bundesländer analysiert.
Im Jahr 2013 waren bundesweit 34,5 Prozent der 25- bis 64-Jährigen mit einem Grad der Behinderung über 50 außerhalb von Werkstätten erwerbstätig. Weitere 8 Prozent dieser Schwerbehinderten arbeiteten im Bereich Heime und Sozialwesen, zu denen auch jene speziell eingerichteten Werkstätten zählen.
Zwar ist der Abstand zur Erwerbstätigenquote der Menschen ohne Behinderung groß – diese lag einschließlich der Heime und Werkstätten bei 82 Prozent –, allerdings hatten fast 46 Prozent der Schwerbehinderten keinen Erwerbswunsch. Deshalb betrug ihre Erwerbslosenquote 2013 gerade einmal 2,8 Prozent.
Vorreiter aus dem Süden
Besonders gut gelingt diese Inklusion in Baden-Württemberg: Dort arbeiten 40 Prozent der Menschen mit Schwerbehinderung in den gleichen Jobs wie jene ohne Schwerbehinderung – in Sachsen-Anhalt dagegen sind es nicht einmal 20 Prozent.
Wie in vielen anderen Bereichen gibt es auch in der Inklusion ein klares West-Ost-Gefälle: Selbst in wirtschaftsschwächeren westlichen Bundesländern wie Bremen, dem Saarland und Nordrhein-Westfalen mit einer relativ geringen Erwerbstätigenquote gelingt die Eingliederung von Schwerbehinderten in den ersten Arbeitsmarkt deutlich besser als in allen östlichen Ländern, wie eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft zeigt.
Auch wenn die generellen Unterschiede auf dem Arbeitsmarkt zwischen West und Ost einen Teil des unterschiedlichen Inklusionserfolgs erklären dürften, das allein ist es nicht: Eine Rolle spielen wohl auch spezifische regionale Faktoren wie die Fördermöglichkeiten und die Unterstützungsangebote für Unternehmen wie Betroffene, heißt es in der Analyse.