Der Streit geht in die nächste Runde

Toshiba will 1,1 Mrd. Dollar von Western Digital

30. November 2017, 6:49 Uhr | Heinz Arnold

Toshiba verlangt vor einem Gericht in Tokio 1,1 Mrd. Dollar Schadenersatz von Western Digital, die wiederum die Klage von Toshiba für unberechtigt hält.

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Unberechtigt deshalb, weil html" href="http://www.elektroniknet.de/anbieterkompass/western-digital-gmbh-1000443.html">Western Digital Toshiba schon wegen derselben Angelegenheit vor das Schiedsgericht in San Francisco gebracht hat. Jetzt kam es zur Anhörung vor dem Gericht in Tokio und dort erklärte Toshiba, dass Western Digital sich unberechtigterweise in die Angelegenheiten von Toshiba eingemischt und die Glaubwürdigkeit des Unternehmens beschädigt habe. Dafür möchte Toshiba mit 1,1 Mrd. Dollar entschädigt werden.

Der District Court in Tokio könnte darüber entscheiden,  ob der Verkauf von Toshiba Memory für 18 Mrd. Dollar an eine Konsortium um Bain Capital wie geplant über die Bühne geht und Toshiba so seinen Verbleib an der Börse von Tokio sichern kann. Voraussetzung wäre, dass der Deal bis Ende März 2018 abgeschlossen ist.

Toshiba argumentiert, dass Western Digital sich nie am Bieterwettstreit um Toshiba Memory beteiligt, sondern sich hinter den Kulissen darum bemüht habe, dass die Banken Toshiba kein weiteres Geld geben und potenzielle Interessenten unter Druck gesetzt habe, um sie davon abzuhalten, mit zu bieten. Es hätte – anders als dies Western Digital sieht – keinerlei Grund bestanden, dass Western Digital seine Zustimmung für den Verkauf von Toshiba Memory erteilt. Außerdem hätte das Risiko bestanden, dass Western Digital Geschäftsgeheimnisse verrät, weil das Unternehmen entschlossen gewesen sei, den Verkauf zu verhindern. Zu Geschäftsgeheimnissen hätte Western Digital nach dem Kauf von San Disk im vergangenen Jahr Zugang gehabt.

Dagegen argumentiert Western Digital, dass es gute Gründe gehabt habe, gegen den Verkauf zu opponieren und die entsprechenden Maßnahmen in die Wege zu leiten. Beispielsweise weil der Wettbewerber SK Hynix Teil des Konsortiums um Bain Captial sei.  Der Fall sollte nicht in Tokio, sondern vor dem Schiedsgericht in San Francisco verhandelt werden.

 


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