32-bit-Mikrocontroller

ARM ist der Gewinner – immer noch?

15. November 2018, 12:39 Uhr | Iris Stroh
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Der Kern ist vollkommen unwichtig!

Maxim Integrated
Kristopher Ardis, Maxim »Es geht immer häufiger um energiesparende Aktivmodi und die Integration von noch mehr drahtlosen Kommunikationsmöglichkeiten. Außerdem scheint die Branche endlich erkannt zu haben, dass Security wichtig ist; das spiegelt sich allerdings nicht darin wider, dass fortschrittliche Security-Funktionen wie Beschleuniger für Kryptografie mit elliptischen Kurven in den Controllern integriert werden.«
© Maxim Integrated

Norbert Siedhoff, Managing Director Microchip Technology, würde es nicht so drastisch formulieren, aber der Kern der Aussage stimme. Er erklärt: »Bei unseren 32-bit-ARM-Controllern sehen wir keinen Preisverfall. Denn auch hier liegt die Innovation und damit der Mehrwert NICHT im Prozessorkern, sondern in der Gesamtlösung, die aus Peripherie, Software-Bibliothek und Tool-Infrastruktur besteht.« Und er ist der absoluten Überzeugung, dass das für alle Hersteller von 32-bit-Controllern auf Basis von ARM gilt: Die wichtigen technischen Trends liegen nicht im Kern, »dieser wird ja von jedem gleich benutzt «, so Siedhoff weiter. Dieses böte für den Anwender zwar einige Vorteile in der Tool- und Software-Kompatibilität, aber »der Mehrwert einer Lösung liegt zum Beispiel in eingebauten Hardware- oder Software-Funktionen wie Encryption/Authentication, die heute in vielen Applikationen den Unterschied ausmachen«, so Siedhoff weiter.

Microchip
Ted Speers, Microchip »Auch wenn keine Lizenz-gebühren und Royalties für die Verwendung von M0 und M3 in Xilinx FPGAs bezahlt werden müssen, heißt das noch lange nicht, dass die Entwickler Gestaltungs-freiheit haben. Denn sie haben nicht die Freiheit, die Befehlssatz-architektur zu optimieren, die Sicherheit zu erhöhen, eine andere FPGA-Marke zu verwenden, eine Gleitkommaeinheit zum M3 hinzuzufügen etc. Durch die Bei-behaltung hoher Lizenzgebühren und Royalties beschleunigte ARM die Einführung von RISC-V, aber die absolute Gestaltungsfreiheit war schon immer der besondere Reiz von RISC-V.«
© Microchip

Nachdem Microchip Microsemi vor Kurzem gekauft hat, ist RISC-V bereits im Produktspektrum von Microchip gelandet. Ted Speers, Head of Product Architecture and ­Planning in der Programmable Solutions Business Unit von Microchip Technology und Technology Fellow für das Board of Directors in der RISC-V Foundation, ist entsprechend enthusiastisch, wenn es um RISC-V geht. Er ist überzeugt, dass RISC-V ein Maß an Anpassung bietet, das sonst nicht erreicht werden kann. »Die Entwickler von Embedded-Systemen können die Implementierung hinsichtlich Leistungsaufnahme, Performance, Security und Kosten optimieren,« so Speers weiter. Den Entwicklern stehe es offen, ob sie ein Serienprodukt oder einen Prototyp für eine ASIC-Implementierung realisieren wollen. »Wir bieten 32-bit-Soft-IP-Cores und FPGA-Entwicklungs-Boards und haben das „Mi-V“-RISC-V-Ökosystem mit führenden Embedded-Partnern zur Unterstützung von RISC-V-Designs eingeführt«, so Speers.

Mit vielen dieser Partner arbeitet Microsemi/Microchip aber auch zusammen, um die eigenen Cortex-M1-FPGAs für die Implementierung von programmierbaren SoC zu unterstützen. »Wir gehen davon aus, dass sich die Dynamik fortsetzen wird, da die offene RISC-V-ISA von einer Reihe wichtiger Branchenführer aus der gesamten Technologieindustrie unterstützt wird, und wir sehen das Interesse der Kunden«, erklärt Speers.

Der Preisverfall ist real

Zumindest aus der Sicht von Mohammed Dogar, Director Broad-based Solution Business Unit bei Renesas Electronics. Er erklärt: »Ja wir sehen einen Preisverfall im 32-bit-MCU Markt, den wir aber mit immer neuen Produktentwicklungen und den neuesten Technologien in unseren Herstellungsprozessen wie z.B. 40-nm-MONOS auffangen können. Auch sind wir stark darauf fokussiert, unseren Kunden Systemlösungen anzubieten, die nicht ausschließlich an den Preiswettbewerb gebunden sind. Mit Synergy bieten wir unseren Kunden eine Lösung an, die neben der ARM-basierten MCU auch eine komplette Softwarelösung anbietet, sodass die Entwicklung hier bereits auf API-Level, also Produktapplikation, begonnen werden kann. Der reine Preis für die MCU-Hardware spielt hierbei eine untergeordnete Rolle.« (st)

Infineon Technologies, Halle C3, Stand 502
Maxim Integrated, Halle C4, Stand 440
Microchip Technology, Halle B5, Stand 141/241
Renesas Electronics, Halle B4, Stand 556


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