»Zonen-Architekturen benötigen eine höhere Performance und Flexibilität, sie haben hohe Anforderungen an Safety und Security, Interferenzen müssen ausgeschlossen sein und das Angebot an Konnektivität muss höher sein«, so die Überzeugung von Böhm. Die erhöhte Leistungsfähigkeit und die Safety/Security-Maßnahmen wurden bereits besprochen. Geht es um den Punkt »Interferenzen«, so verweist Böhm darauf, dass die neuen TC4x-Controller auch Hypervisor-Support bieten und bis zu acht virtuelle Maschinen (VMs) unterstützen. Böhm weiter: »Die Anforderungen an eine verbesserte Konnektivität wurden mithilfe neuer High-Speed-Kommunikationsschnittstellen, plus den bekannten Automotive-Bussen und unserem Kommunikations-Beschleuniger ebenfalls erfüllt.«
In diesem Zusammenhang verweist er zum Beispiel auf Kommunikationsschnittstellen mit 5-Gbit/s-Ethernet und PCIe und neue Standards wie 10BASE-T1S und CAN-XL.
Ökosystem für die Entwicklung
Nachdem laut Böhm Time to Market im Automotive-Bereich immer wichtiger wird, hat sich Infineon auch um ein umfassendes Ökosystem für den TC4x gekümmert. Um die Software-Entwicklung für die TC4x-Familie zu beschleunigen, kooperiert Infineon mit Synopsys. Dementsprechend bietet Synopsys einen Virtual Protoype des TC4x in seinem Synopsys Virtualizer Development Kit (VDK) an, sodass die Entwicklung starten kann, ohne dass die Hardware verfügbar sein muss. Dazu kommt noch das Synopsys DesignWare ARC MetaWare Toolkit für die TC4x-Controller. Darin enthalten sind zum Beispiel Codegeneratoren via modellbasiertem Design und Autovektorisierung, Compiler und Debugger (C/C++ und OpenCL), Simulations-Tools für eine einfache Applikations- und Kernel-Entwicklung, ein xNN-SDK für die KI-Entwicklung sowie HW-optimierte Bibliotheken (BLAS: Basic Linear Algebra Subprograms; LAPACK: Linear Algebra Package), die für die Entwicklung von Software für die PPU benötigt werden.
Laut Böhm werden bald weitere Partnerangebote wie Matlab-Support für die automatische Codegenerierung verfügbar sein. Er erklärt abschließend: »Kunden, die bereits existierende Aurix-MCUs einsetzen, werden durch das skalierbare Konzept der Multi-Generationen-Familie von einer verkürzten Entwicklungszeit profitieren. Die weitreichende Hard- und Softwarekompatibilität ermöglicht außerdem eine umfassende Wiederverwendung der bestehenden TC3x-Software sowie des Tool- und Ökosystems der Kunden.«
Muster des TC49x werden ab sofort an ausgewählte Kunden ausgeliefert, der Produktionsstart ist für die zweite Hälfte 2024 geplant. Das DesignWare ARC MetaWare Toolkit for Aurix und das Virtualizer Development Kit for TC4x können direkt über Synopsys bestellt werden.
Hauptmerkmale der Aurix-TC4x-Familie