8- und 16 bit stagnieren

MCU-Markt migriert zu 32 bit und ARM

18. November 2013, 14:45 Uhr | Frank Riemenschneider
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32-Bitter sind die Umsatzkönige

MCU-Umsätze getrennt nach den Segmenten 4/8 bit, 16 bit und 32 bit in Mio. Dollar
Bild 2. MCU-Umsätze getrennt nach den Segmenten 4/8 bit, 16 bit und 32 bit in Mio. Dollar.
© IC Insights

Bis 2010 hat das 8-bit-Segment den MCU-Gesamtumsatz dominiert, ab dann wurde auf den Umsatz bezogen das 32-bit-Segment die neue Nummer 1 (Bild 2). Der Unterschied zwischen dem 4-/8- und 32-bit-MCU-Umsatz betrug 2010 nur 235 Mio. Dollar; seitdem ist der Abstand immer größer geworden. 2013 wird das 32-bit-Mikrocontroller-Segment für einen Umsatz von 6,9 Mrd. Dollar stehen, was 57 % mehr sind als die 4,4 Mrd. Dollar, die der 4/8-bit-MCU-Markt erzielen wird.

MCU-Auslieferungen getrennt nach den Segmenten 4/8 bit, 16 bit und 32 bit in Stüc
Bild 3. MCU-Auslieferungen getrennt nach den Segmenten 4/8 bit, 16 bit und 32 bit in Stück.
© IC Insights

In Bezug auf die Stückzahlen wurden die 16-bit-Mikrocontroller im Jahr 2011 das größte MCU-Segment (Bild 3), als zum ersten Mal die 8-bit-Chips überholt wurden. Das Wachstum der 16-bit-MCUs um 11 % im Jahr 2012 nach einer Steigerung von 23 % im Jahr 2011 basiert zum Teil auf Automotive-Anwendungen. Im Jahr 2013 werden 16-bit-MCUs voraussichtlich um 9 % auf 7,9 Milliarden Einheiten steigen. Die 4-/8-bit-MCUs werden voraussichtlich um 6 % auf 6,7 Milliarden wachsen. Das prozentual größte Wachstum werden auch bei den Stückzahlen die 32-bit-Chips haben, sie sollen um 20 % auf 4,5 Mrd. Einheiten zulegen. IC Insights glaubt, dass sich der MCU-Markt in den nächsten fünf Jahren deutlich verändern wird, indem die 32-bit-Controller einen immer größeren Anteil an Umsatz und Stückzahlen gewinnen werden. Bis 2017 sollen 32-bit-MCUs für 55 % des gesamten Mikrocontroller-Umsatzes stehen, während 16-bit-Chips nur noch 22 % und 4-/8-bit-Controller etwa 23 % ausmachen werden. In Bezug auf die Stückzahlen prognostiziert IC Insights für das Jahr 2017 rund 38 % 32-bit-MCUs, 34 %16-bit-Chips und 28 % 4-/8-bit-Controller. Damit würden die 32-bit-MCUs nicht nur den mit Abstand größten Umsatz, sondern auch die höchsten Stückzahlen generieren.

Der 32-bit-MCU-Markt wird voraussichtlich aufgrund der steigenden Nachfrage nach höherer Präzision in Embedded-Processing-Systemen und des Wachstums in Verbindung mit dem Internet schnell zulegen. Im wichtigen Automobilmarkt wird die Notwendigkeit für 32-bit-Verarbeitung in MCUs durch das Wachstum der „intelligenten“ Systeme und durch anspruchsvolle Echtzeit-Sensor-Funktionen wie die elektronische Stabilitätskontrolle (ESC) getrieben. Funktionen für semi-autonomes Fahren, Abstands-Tempomaten und Kollisionsvermeidungs-Systeme erweitern die Rolle der Controller und Sensoren in neuen Fahrzeugen. Eine wachsende Zahl von Autoherstellern arbeitet an Assistenzsystemen, um in den nächsten zehn Jahren „intelligente“ Autos für völlig autonomes Fahren zu entwickeln. In den nächsten Jahren werden 32-bit-MCUs über 25 % der Rechenleistung in Pkw ausmachen.

Ungebrochen ist auch der Trend zu Mikrocontrollern mit 32-bit-Cores von ARM. STMicroelectronis, NXP und Texas Instruments haben schon lange auf ARM gesetzt; nun haben auch Firmen wie Atmel, Silicon Labs und sogar Renesas ihre Strategie hin zu ARM angepasst: Mit den RZ genannten MPUs wurde erstmals keine prorietäre CPU-Architektur verwendet. Wenn man auf der Webpräsenz von Renesas Aussagen wie „Make use of ARM core’s ecosystem and high performance” oder „ARM cores have global leading integration capabilities” liest, könnte man auf den Gedanken kommen, dass auch Renesas in nicht allzu ferner Zukunft MCUs mit ARM-Cores präsentieren wird.


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