DIHK sieht Warnzeichen

Innovationsaktivitäten auf Tiefstand

4. Dezember 2023, 7:01 Uhr | dpa ha
Dass nur noch nur noch jedes dritte Unternehmen seine Innovationsaktivitäten ausweiten möchte, seiht DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben als ein deutliches Warnzeichen für den Wirtschaftsstandort an: »Deutschland braucht dringender denn je neue Ideen und Produkte, um wirtschaftlich wieder auf die Beine zu kommen.«
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Die Innovationsbereitschaft der deutschen Wirtschaft ist 2023 nach Angaben der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) auf den niedrigsten Stand seit der ersten Erhebung 2008 gesunken.

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Von mehr als 2200 befragten Unternehmen will nur noch jedes dritte seine Innovationsaktivitäten ausweiten, wie nach einem Bericht der Wirtschaftswoche aus dem DIHK-Innovationsreport hervorgeht. Bei der Befragung vor drei Jahren habe dies noch fast jedes zweite Unternehmen geplant. Jedes sechste Unternehmen wolle Innovationsaktivitäten in den kommenden zwölf Monaten verringern.

DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben sprach von einem deutlichen Warnzeichen für den Wirtschaftsstandort. »Deutschland braucht dringender denn je neue Ideen und Produkte, um wirtschaftlich wieder auf die Beine zu kommen.« Laut DIHK-Umfrage ist der Fachkräftemangel mittlerweile zum Innovationshemmnis Nummer eins geworden. Fast drei Viertel der Unternehmen sehen sich danach durch ihre begrenzten personellen Kapazitäten ausgebremst.

An zweiter Stelle stehen den Angaben zufolge die hohen bürokratischen Anforderungen. Mehr als zwei Drittel der Betriebe beklagten, dass die Bürokratie sie in ihren Innovationen einschränke. Dazu zählten komplexe Zulassungs- und Genehmigungsverfahren ebenso wie kleinteilige Dokumentationspflichten.

Als Warnzeichen gelte zudem das steigende Interesse der Unternehmen, im Ausland Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten (F&E) aufzubauen. Bei der Umfrage vor drei Jahren habe nur ein Viertel der Unternehmen F&E-Kapazitäten im Ausland aufbauen wollen. Inzwischen liege der Anteil bei einem Drittel.

Wansleben fordert von der Politik ein innovationsfreundliches Umfeld, »das den Unternehmen Freiräume lässt, neue Exportschlager zu entwickeln». Dazu gehörten technologieoffene Förderprogramme, die schnell und bürokratiearm Unternehmen erreichen, niederschwellige Möglichkeiten, mit der Wissenschaft zu kooperieren und Reallabore, um Innovationen zu erproben«.

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