Auf Uno und Due folgt Tre: Zwar sind die Boards Arduino-Uno und -Due mit Atmel-Controllern ausgerüstet, aber trotzdem nennt Texas Instruments sein Arduino-Board »Tre«.
Im Vergleich zum ursprünglichen Arduino Uno mit dem Atmel ATmega328 soll das Arduino Tre eine bis zu hundertmal höhere Rechenleistung haben. Dazu setzt TI den Cortex-A8-Prozessor Sitara AM335x ein, der im 1-GHz-Takt läuft. Genauso wie Intel nutzt auch TI ein vollständiges Linux-System als Software-Infrastruktur.
Die Kompatibilität mit den Shields stellt TI her, indem zusätzlich ein AVR-Controller eingebaut wird. Auf dem Arduino Tre befinden sich also genau genommen zwei Arduinos: ein Linux-Arduino und ein AVR-Arduino zur Verbindung mit den Shields.
Mit der integrierten Peripherie des Sitara bringt das Arduino Tre (Bild 2) folgende Anschlüsse mit:
Über die Shields kann das Arduino-System z.B. mit einem zusätzlichen Ethernet-Anschluss oder mit WiFi- oder XBee-Funk, CAN usw. erweitert werden. TI nennt als Anwendungsbeispiele für sein System 3D-Drucker, Gateways für die Gebäudeautomatisierung, Lichtsteuerung, Telemetrie-Hubs zum Einholen von Funksensordaten aus der Umgebung und weitere vernetzte Echtzeit-Applikationen.
Sowohl das Intel- als auch das TI-Arduino zeigen die Entwicklungsrichtung: von der einfachen Steuerbox hin zum vollständigen Computersystem. Erstaunlicherweise geht TI mit seinem Sitara-Prozessor sogar noch weiter als Intel, da TI ein komplettes Linux-System mit HDMI- und Audio-Schnittstellen anbietet. Intel hat hingegen den kleinstmöglichen x86-Prozessor ausgewählt und verzichtet auf das Display. Wer sehen will, was sich auf dem Quark-Arduino tut, muss den JTAG-Anschluss bemühen und Remote-Debugging betreiben. TI wildert mit seinem ARM-System in der x86-Welt, während Intel offenbar beweisen will, wie gut ein x86-Chip auch als SoC bzw. Controller funktionieren kann. Das Intel-Arduino soll Ende November 2013 in den Handel kommen, das TI Arduino Tre ist für Frühjahr 2014 angekündigt.