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Arduino-Interpretationen von Intel und TI

12. November 2013, 9:36 Uhr | Joachim Kroll
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TI: zwei Prozessoren, hundertfache Rechenleistung

TI fährt zweigleisig und kombiniert einen Sitara mit Cortex-A8-Kern und klassischem Atmel-Arduino-Controller
Bild 2. TI fährt zweigleisig und kombiniert einen Sitara mit Cortex-A8-Kern und klassischem Atmel-Arduino-Controller. Mit dem Sitara-Prozessor lassen sich Displays ansteuern und sogar mit 3D-Inhalten befüllen.
© Texas Intruments

Auf Uno und Due folgt Tre: Zwar sind die Boards Arduino-Uno und -Due mit Atmel-Controllern ausgerüstet, aber trotzdem nennt Texas Instruments sein Arduino-Board »Tre«.

Im Vergleich zum ursprünglichen Arduino Uno mit dem Atmel ATmega328 soll das Arduino Tre eine bis zu hundertmal höhere Rechenleistung haben. Dazu setzt TI den Cortex-A8-Prozessor Sitara AM335x ein, der im 1-GHz-Takt läuft. Genauso wie Intel nutzt auch TI ein vollständiges Linux-System als Software-Infrastruktur.

Die Kompatibilität mit den Shields stellt TI her, indem zusätzlich ein AVR-Controller eingebaut wird. Auf dem Arduino Tre befinden sich also genau genommen zwei Arduinos: ein Linux-Arduino und ein AVR-Arduino zur Verbindung mit den Shields.

Mit der integrierten Peripherie des Sitara bringt das Arduino Tre (Bild 2) folgende Anschlüsse mit:

  • 14 digitale I/O-Kontakte (5 V),
  • sechs anloge Eingangskontakte (plus weitere sechs gemultiplext mit den digitalen I/Os),
  • zwölf digitale I/O-Kontakte (3,3 V),
  • 10/100 Mbit/s Ethernet,
  • vier USB 2.0 Host Ports,
  • ein USB Device Port,
  • HDMI (1.920 × 1.080),
  • analoge Audio-Ein- und Ausgänge,
  • vier PWM-Kanäle,
  • Micro-SD-Kartensteckplatz.

Über die Shields kann das Arduino-System z.B. mit einem zusätzlichen Ethernet-Anschluss oder mit WiFi- oder XBee-Funk, CAN usw. erweitert werden. TI nennt als Anwendungsbeispiele für sein System 3D-Drucker, Gateways für die Gebäudeautomatisierung, Lichtsteuerung, Telemetrie-Hubs zum Einholen von Funksensordaten aus der Umgebung und weitere vernetzte Echtzeit-Applikationen.

Sowohl das Intel- als auch das TI-Arduino zeigen die Entwicklungsrichtung: von der einfachen Steuerbox hin zum vollständigen Computersystem. Erstaunlicherweise geht TI mit seinem Sitara-Prozessor sogar noch weiter als Intel, da TI ein komplettes Linux-System mit HDMI- und Audio-Schnittstellen anbietet. Intel hat hingegen den kleinstmöglichen x86-Prozessor ausgewählt und verzichtet auf das Display. Wer sehen will, was sich auf dem Quark-Arduino tut, muss den JTAG-Anschluss bemühen und Remote-Debugging betreiben. TI wildert mit seinem ARM-System in der x86-Welt, während Intel offenbar beweisen will, wie gut ein x86-Chip auch als SoC bzw. Controller funktionieren kann. Das Intel-Arduino soll Ende November 2013 in den Handel kommen, das TI Arduino Tre ist für Frühjahr 2014 angekündigt.

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