Parallel zur electronica veranstaltet Advantech sein Embedded Design-In-Forum in München. Es ist die erste Veranstaltung dieser Art, die Advantech in Europa abhält. Rund 160 Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, den Besuch der electronica und das Embedded Design-In-Forum von Advantech zu kombinieren.
Advantech hat sich vom Krisenjahr 2009 gut erholt – die Umsätze 2010 werden die Vor-Krisenzeit übertreffen: Die Umsatzkurve zeigt wieder steil nach oben. In den Jahren 2008/2009/2010 (Schätzung) beträgt der Umsatz 523/444/vsl. 636 Millionen US-Dollar.
Howard Lin, Managing Director Advantech Europe eröffnete das Forum mit einer Keynote über die zukünftigen Trends des Computerwesens. Seinem Vortrag war anzumerken, dass Advantech sich nach wie vor sehr stark an IBM anlehnt. Advantech hatte IBM als Berater engagiert, um das eigene Unternehmen komplett umzustrukturieren. Kein Wunder also, dass die »Visionen« von Advantech nahezu deckungsgleich mit denen von IBM sind. Laut Howard Lin, der eine Folie von Ex-IBM-CEO Lou Gerster zeigte, ändern sich die IT-Trends alle 15 Jahre grundlegend. Vom Mainfraime (1965) über den PC (1980) zu Internet und World Wide Web (1995). Nach dieser Zeitrechnung steht 2010 wieder ein Paradigmenwechsel an und dieser heißt: Cloud Computing und Internet der Dinge. Unternehmen bräuchten demnächst keine eigenen, leistungsfähigen Server mehr betreiben, referierte Lin. Viel wichtiger sei die Frage der Konnektivität zur Cloud. Um das Internet der Dinge zu verwirklichen sei ein großes Partnernetzwerk wichtig. So waren auch zahlreiche Partner beim Advantech-Forum zugegen, u.a. Intel, Microsoft, QNX, Freescale, Texas Instruments und Emlix.
Miller Chang, Assistant Vice President, stellte seine Embedded Core Group vor. Mit dieser Abteilung bietet Advantech Design-in-Dienstleistungen an, die von Hardware-Anpassungen über Peripherie-Integration bis hin zu Software-Dienstleistungen wie BIOS-Anpassungen und BSPs reichen. Die Design-Services von Advantech stützen sich auf vorhandene Hard- und Softwaremodule, bestehend aus bekannten Formfaktoren und Software-Standards, die dann an Kundenanforderungen angepasst werden.
Intel: Skalierbarkeit mit einer einzigen Architektur
Michael Vierheilig, Architecture Conversion Manager EMEA von Intel stellte den wichtigsten Baustein dar, den Intel in das Partnernetzwerk von Advantech einbringt: Eine gleich bleibende Prozessorarchitektur vom Hochleistungsserver bis hin zu mobilen Geräten. Bei Intel steht deshalb auch weniger die »Cloud« im Mittelpunkt der Strategie, sondern die Skalierbarkeit vom schnellen Mutlicore-Prozessor bis zum ressourcenbeschränkten, batteriebetriebenen System. Vierheilig betonte, dass Intel seine Software-Aktivitäten stark ausgeweitet hat, um Multicore-Systeme optimal nutzbar zu machen. Dazu zählen nicht nur Compiler sondern z.B. auch Bibliotheken. In diesem Zusammenhang erwähnte er das Intel Parallel Studio und Software-Bibliotheken, die DSP-Algorithmen auf jedem Intel-Prozessor ablaufen lassen.
Wichtige Trends, auf die sich Intel konzentriert sind Computersysteme im Auto, die den gleichen Komfort wie zu Hause ermöglichen sollen, Digital-Signage-Systeme, die das Geschlecht des oder der Zuschauer erkennen und die Inhalte entsprechend anpassen. Ein weiteres, für Intel wichtiges Applikationsbeispiel war ein smarter Energie-Manager für zuhause, der auf einem kleinen Display den momentanten Stromverbrauch anzeigt, gleichzeitig aber auch andere Aufgaben übernehmen kann, z.B. die Anzeige einer Videoaufnahme vom Hauseingang, Pinnwand für Nachrichten an die Mitbewohner, Near-field-Kommunikation mit dem Handy. In der »digitalen Fabrik« sieht Intel den wichtigsten Trend in der Integration meherer Teilsysteme auf einem großen, leistungsfähigen Multi-Core-System, bei dem die einzelnen Teile durch Virtualisierung voneinander abgeschottet sind. Michael Vierheilig fasste zusammen: »Embedded« bedeutet für Intel »mindestens sieben Jahre Verfügbarkeit«.
Microsoft: das nächste Windows CE
Pascal Angée und Sylvain Ekel von OEM Embedded Devices Group von Microsoft stellten die Microsoft-Embedded-Betriebssysteme vor: Windows Embedded Standard 7, das den Funktionsreichtum und die Kompatibilität der PC-Welt auf Embedded-Geräte bringt und das in den nächsten Monaten zur Veröffentlichung anstehende Windows Embedded Compact 7 – die kommende Windows-CE-Version. Windows CE kann jetzt auf eine Geschichte von 14 Jahren zurückblicken. Die kommende Version, die jetzt Windows Embedded Compact heißt, hat drei Entwicklungsschwerpunkte:
Strategische Märkte sind für Microsoft vertikale Märkte wie Smartphone, medizinische Geräte, Car-Computer und der Point of Sales/Point of Service.