Open Deta Center Alliance

Intel will Cloud Computing stärker standardisieren

29. Oktober 2010, 9:17 Uhr | Joachim Kroll
Single-Chip-Cloud-Computer mit 48 Kernen von Intel
© Intel

Was passiert eigentlich, wenn ein Unternehmen, das seine Daten in die »Cloud« ausgelagert hat, den Cloud-Provider wechseln will? Wahrscheinlich gibt es dann ein böses Erwachen, weil dann viel Handarbeit anfällt. Deshalb will Intel mit einer neuen Initiative die Cloud kompatibler machen.

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Man stelle sich den einfachen Fall vor, dass eine Firma ihr E-Mail-System an einen Dienstleister ausgelagert hat. Statt eigene E-Mail-Server zu betreiben, erledigt das eine externer Anbieter. Wenn dieser Anbieter nun gewechselt werden soll – wie geht das vonstatten? Zwar ist der Zugriff auf E-Mail-Server durch Protokolle wie POP3 und IMAP standardisiert, nicht aber eine Datenmigration. Wie werden hunderte von E-Mail-Konten zu einem neuen Anbieter übertragen, ohne dass man sie manuell neu anlegen muss? Wie gelangen die Daten aus den E-Mail-Postfächern ins neue System? Genau dieselben Fragen ergeben sich bei vielen anderen Cloud-Anwendungen, Terminverwaltung, CRM-Systemen, Buchhaltungssystemen etc.

Diese Unklarheiten führen auch zu einem gewissen Unbehaten bei den potenziellen Kunden, die fürchten, sich von einem Dienstleister abhängig zu machen. Diese Skepsis der Kunden ist einer der Gründe, warum Cloud Computing nicht so stark in Schwung kommt, wie es eigentlich könnte.

Vision »Cloud 2015«

Diese Probleme will Intel mit seiner Strategie »Cloud 2015« angehen, die aus Initiativen wie die Open Data Center Alliance oder dam »Intel Cloud Builders Programm« besteht. Deren Ziel ist es, die Cloud-Infrastruktur sicherer, einfacher und kompatibler zu machen. Intels Strategie hat drei zentrale Elemente:

Eine verbundene Cloud, die es Unternehmen ermöglicht, Daten über interne und externe Netzwerke zu verteilen.

Eine Cloud, die automatisch die sichere Übertragung von Anwendungen und Ressourcen erlaubt und so die Energieeffizienz in Rechenzentren erheblich verbessert.

Eine Cloud, die den Benutzer sowie die individuellen Funktionen eines bestimmten Geräts (Notebook, Smartphone etc.) berücksichtigt und für eine optimierte Online-Erfahrung sorgt.

Intel will diese Ziele durch das Erstellen von Software sowie neuen Features für die Intel-Xeon-Prozessoren unterstützen. Diese enthalten mit der Intel Virtualisierungstechnologie und der Intel Trusted Execution Technologie bereits die Basis für das Cloud Computing von heute.

Open Data Center Alliance

Einen Schritt in Richtung Cloud 2015 bildet die Open Data Center Alliance, an deren Entstehung Intel beteiligt war. Die Alliance ist ein Zusammenschluss von mehr als 70 Unternehmen, die jährlich zusammen 50 Milliarden US-Dollar in IT investieren. Daui gehören u.a. BMW, Deutsche Bank, JP Morgan Chase, Lockheed Martin, Marriott International, National Australia Bank, Shell, und UBS.

Die Open Data Center Alliance soll zukünftige Hardware- und Software-Anforderungen definieren, die zu offeneren und kompatibleren Cloud- und Data Center-Lösungen führen. Intel spielt eine beratende Funktion innerhalb der Allianz, deren Mitgliederstruktur auf Anwender-Unternehmen und nicht auf Technologie-Anbieter konzentriert ist.

Die Allianz soll eine kompatible und sichere Cloud zu schaffen, die die nächste Generation von Geschäftsanwendungen, Filmen, Spielen, Musik, Social Media und anderen noch zu entwickelnden Webdiensten ermöglicht.

Intel Cloud Builders Programm

Während die Open Data Center Alliance die künftigen Anforderungen an eine Cloud-Infrastruktur bestimmt, setzt das  Cloud Builders Programm diese Anforderungen mit Lösungen in die Tat um. Das Programm umfasst derzeit insgesamt 20 Referenz-Architekturen, weitere werden folgen. Das Intel Cloud Builders Programm stellt eine Gemeinschaft der wichtigsten Anbieter von Cloud-Technologien dar, darunter Canonical, Cisco, Citrix, Dell, EMC, HP, IBM, Microsoft, u.a.

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