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Flexibel im Sinne ihrer Kunden

11. Oktober 2017, 15:54 Uhr | Alfred Goldbacher
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Fortsetzung des Artikels von Teil 6

Sanmina in fünf Jahren - aus heutiger Sicht

Elektronik: Nach diesem Ausflug in die ideale Welt möchte ich von Ihnen noch wissen, in welche Richtung muss sich das Unternehmen in den nächsten fünf Jahren konkret weiterentwickeln, um weltweit wettbewerbsfähig zu bleiben?

Bernd Enser: Da gibt es verschiedene Stellschrauben, an denen wir zeitgleich werden drehen müssen. Unsere Kunden stehen oft vor der Situation, dass Sie zwischen „Make or Buy“ entscheiden müssen; ein Projekt also komplett in die Hand eines Dienstleisters übergeben oder im Hause fertigen. Wir müssen also dessen Fertigung so flexibel in unserem Werk abbilden können, dass er – der Kunde – sich dort eins zu eins wiederfindet und dennoch die mit dem Projekt verbundenen, unternehmerischen Herausforderungen uns überträgt. Die zweite Stellschraube muss sich mit der Tatsache befassen, dass wir als Dienstleister unsere ganze Logistik so gestalten, dass das Projekt des Kunden in der gewünschten Qualität und Stückzahl zeitgerecht zur Verfügung stehen wird; die Kunden unseres Projektpartners dürfen also keinerlei Unterschied erkennen, ob die Ware von uns als Dienstleister kommt oder direkt vom Projektpartner. Die Kunden werden natürlich da­rüber informiert, dass die Ware von uns kommt, aber das darf für sie keinen Unterschied machen.

Die dritte Stellschraube wird sich mit der Tatsache befassen, dass unsere Projektpartner sich ständig weiterentwickeln und wir als Dienstleister dies eins zu eins mitvollziehen müssen. Da jeder Projektpartner seine Schwerpunkte individuell anders setzt, müssen wir als Dienstleister das genauso nachvollziehen. Der Kunde A fokussiert sich auf mehr Innovation, der Kunde B auf kürzere Entwicklungszyklen und so weiter. Nur dann, wenn wir als Dienstleister uns so individuell diesen Zielsetzungen anpassen können, werden wir auf Dauer erfolgreich sein.

Diese Flexibiltät muss sich auch auf menschlicher Ebene widerspiegeln. Das bedeutet für uns als Dienstleister, dass wir die geeigneten Projektteams im Hause haben müssen, die unsere Projektpartner quasi 24 Stunden am Tag betreuen können; unabhängig davon, ob dieser Kunde in Israel oder Dubai oder Finnland beheimatet ist. Ich denke, diese vier Stellgrößen sind maßgebend und die vierte Stellschraube ist die wichtigste von allen. Nur dann, wenn wir die geeigneten Leute im Hause haben und auch langfristig für unsere Ziele begeistern können, werden wir alle weiteren Herausforderungen auch entsprechend erfolgreich angehen können.

 


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