Sanmina-SCI

Flexibel im Sinne ihrer Kunden

11. Oktober 2017, 15:54 Uhr | Alfred Goldbacher
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EMS-Dienstleistungen können sehr komplex sein

Bernd-Enser bei der Firma Sanmina
Bernd Enser, Vice President bei der Firma Sanmina-SCI.
© Sanmina

Im Gespräch mit Bernd Enser, Vice President Automotive Market Segment, wurde schnell klar, dass die Thematik Baugruppenfertigung im Kundenauftrag weit mehr beinhaltet als nur die Bestückung von Leiterplatten mit Elektronikkomponenten. Viele Wettbewerber, die sich als Fertigungsdienstleister um Kundenaufträge bemühen, haben ihre Fertigungsstandorte nach Fernost verlegt, um dort kostengünstiger produzieren zu können als im vermeintlich teuren Mitteleuropa.

Elektronik: Herr Enser, um ihre Sichtweise und ihren Wissensschatz richtig einordnen zu können, ist es mir zuallererst wichtig, zu erfahren, wann Sie zum Unternehmen kamen und wie sehr sich seither ihr Aufgabenprofil geändert hat?

Bernd Enser: Ich habe im Gunzenhauser Werk, das Anfang 1990 noch zu Alcatel gehörte, im Qualitätswesen begonnen, anschließend mehrere Aufgaben im operativen Bereich übernommen und bin dann 2000 wieder ins Qualitätswesen zurückgekehrt. Über zehn Jahre war ich dann verantwortlich für den Qualitätsbereich der europäischen Werke sowie für die Qualität des Automobilgeschäfts, bis ich letzteres dann ab 2015 als Vice President Automotive übernommen habe. In dieser Zeit konnte ich den Einzug der Elektronik in der automobilen Welt gut miterleben und somit wertvolle Erfahrungen sammeln.

Elektronik: Zeigte die Akquisition des Werks durch Sanmina positive Auswirkungen?

Bernd Enser: Zweifellos! Sanmina war bereits 1980 gegründet worden und fokussierte sich von Anfang an auf die Leiterplattenfertigung. Nach etlichen Akquisitionen, darunter die Übernahme von SCI – also Space Craft Industry – im Jahre 2001 sowie eben auch Gunzenhausen ein Jahr danach, hat sich Sanmina zu einem globalen und umfangreichen Fertigungsdienstleister weiterentwickelt. Die Sanmina hat heute 46.000 Mitarbeiter weltweit und konnte das Fiskaljahr 2016 mit rund 6,5 Milliarden Dollar Umsatz abschließen. Durch die Konzerneinbindung profitiert das Werk an verschiedensten Stellen und kann somit ein großes Spektrum an Leistungen anbieten. Neue Prozesstechnologien werden getestet und eine Vielzahl an Automatisierungsaktivitäten angestrebt; weiterhin kann man vor allem im Bereich Server auf viel Erfahrung aus der Vergangenheit zurückgreifen. Als sogenannter NPI-Gateway-Standort hat das Werk auch eine gewisse Schlüsselfunktion in Bezug auf die regionalen Kunden. Des Weiteren haben wir die Möglichkeit, Geschäfte innerhalb des Konzerns zu verteilen und so alle Vorteile für den Kunden zu nutzen.


  1. Flexibel im Sinne ihrer Kunden
  2. EMS-Dienstleistungen können sehr komplex sein
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