Servoleitungen

Schirmungskonzept setzt neue Maßstäbe!

21. Juni 2016, 9:23 Uhr | Corinna Puhlmann-Hespen
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

EMV-optimierte Servokonfektionen, Teil 2

Die  neuen Servokonfektionen wird die Lapp-Gruppe an verschiedenen Standorten weltweit nach einheitlichen Qualitätsrichtlinien fertigen, in reproduzierbarer Qualität.

Dabei erfolgt nur noch das Einlegen der Adern in den Isolierkörper mittels einer speziellen Vorrichtung manuell, alles weitere geschieht automatisch. Bei dem Prozess schneiden Messer das Kabel auf die richtige Länge und entfernen die Isolierung – sofort passend gestuft. Der Mantel wird also kürzer geschnitten als das Schirmgeflecht, der Innenmantel kürzer als die Adern. Die Einzeladern werden in die Kontakte gepresst (gecrimpt) – nicht gelötet. Das verbessert die Kontaktqualität.

Dass die EMV-Problematik in der Antriebstechnik weiter zunehmen wird, das ist in der Branche unumstritten. Noch stärker kommt die Bedeutung der Schirmung zum Tragen, berücksichtigt man den Aspekt, dass künftig die strikte Trennung zwischen Servoleitung und Feedbackleitung in vielen Applikationen  fallen wird.

Klaus Joachim
Klaus Joachim, Senior Manager Automation von Lapp Systems.
© Lapp

Der Trend geht schon seit einiger Zeit hin zu Hybrid-Servokabeln, die in einem Kabel sowohl Strom für den Motor als auch Sensordaten zurück zur Steuerung übertragen. Mit der Verbreitung digitaler Sensorik und neuer Leistungselektronik stellen die Antriebshersteller außerdem auch die Anschlüsse an den Motoren und den Steuerungen um. Derzeit führt Siemens zum Beispiel eine neue Generation von Antriebsreglern, die »SINAMICS S120 booksize C/D«-Serie ein. Die Steckverbinder dazu gibt es zunächst nur von dem Antriebshersteller selbst – und von der Lapp-Gruppe, die ab Herbst 2016 den verbesserten Regelstecker und damit die passende Verbindungslösung in allen Performance-Klassen anbieten wird.

Eine Hybrid-Servoverkabelung bringt definitiv neue Herausforderungen mit sich. Denn wenn Leistungs- und Datenkabel so dicht beieinanderliegen, bekommt die Elektromagnetische Verträglichkeit einen neuen Stellenwert, umso mehr, weil die Taktraten der Antriebe steigen und die Toleranzen sinken werden. »Die Gefahr, dass Impulse im Leistungskabel zu Störungen in der Datenleitung führen, ist bei manuell konfektionierten Leitungen immer gegeben«, betont Klaus Joachim. Laut dem Lapp-Manager wird sich die Industrie künftig noch viel stärker damit auseinandersetzen müssen, wirkungsvolle Maßnahmen und Methoden umzusetzen, zum Beispiel um die parasitären Ströme niederohmig abzuleiten. Geeignete Erdungskonzepte und effektivere Schirmanbindungen werden noch stärker in den Fokus der Entwickler und Anwender rücken.


  1. Schirmungskonzept setzt neue Maßstäbe!
  2. EMV-optimierte Servokonfektionen, Teil 2
  3. EMV-optimierte Servokonfektionen, Teil 3

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