Würth Elektronik eiSos hat ein Modell entwickelt, mit dem Kunden die passende Induktivität mit hoher Effektivität auswählen und ihre Schaltung optimieren können. Dieses Modell basiert auf den empirischen Daten, die mit einem Echtzeitanwendungsaufbau gewonnen werden. Es unterteilt die Gesamtverluste der Induktivität in Wechselstrom- und Gleichstromverluste.
Empirische Daten werden mit einem DC/DC-Wandler erfasst (Bild 3a und b). An die Induktivität wird eine Rechteckspannung angelegt, dann die Eingangsleistung Pin und die Ausgangsleistung Pout gemessen. Auf dieser Basis werden die Verluste PV geschätzt und die Wechselstromverluste der Spule PAC separiert. Dieser Vorgang wird für unterschiedlichste Parametereinstellungen – beispielsweise Schwankungen der magnetischen Aussteuerung, Frequenz, Rippelstrom, usw. – gemessen, um so die empirischen Daten aufzeichnen zu können. Mithilfe dieser empirischen Daten wird das Modell zur Berechnung der Wechselstromverluste erstellt.
Die in den Datenblättern für Kernmaterialien typischen Hysteresekurven stellen die magnetische Aussteuerung des Kerns durch eine sinusförmige Wellenform dar. Die Hysteresekurve gibt dabei den in Bild 4a dargestellten Energieverlust an. Dieser Ansatz ist mit dem zur Erzeugung empirischer Daten für die in Bild 2 gezeigten Kernverlustdiagramme identisch.
Bei einer Schaltnetzteilanwendung wird der Kern jedoch normalerweise durch eine wesentlich kleinere Rechteckwellenform mit einer maximalen Flussdichte betrieben, die durch die Kernverluste auf eine kleinere Hysteresekurve beschränkt wird (Bild 4b). Die Hysteresekurve verformt sich bei Änderungen der Wellenform, des treibenden Stroms beziehungsweise der treibenden Spannung und der Temperatur. Diese Schwankungen machen eine genaue Vorhersage der Kernverluste ausgesprochen schwierig. Die kleinere Hysteresekurve hängt von der Spannung über der Drossel ab. Diese kleinere Hysteresekurve wird genau am Arbeitspunkt zur Erzeugung empirischer Daten für das Wechselstromverlustmodell von Würth Elektronik verwendet. Es hat sich als robust und präzise für weite Bereiche von Parametern wie Frequenz, Rippelstrom und Tastverhältnis erwiesen.
Vorteile des neuen AC-Verlustmodells von Würth Elektronik: