Bernward Anders, Anders & Rodewyk: »Die größten Fehler entstehen meist daraus, dass kein ganzheitliches Konzept zur Energieeinsparung existiert. Das heißt, es wird beispielsweise die Klimatisierung verbessert, nicht aber die IT-Infrastruktur im Allgemeinen. Potenzielle Einsparmöglichkeiten werden dadurch zunichte gemacht, da die IT trotz modernem Kühlungssystem weiterhin zu viel Strom verbraucht. Beispielsweise können durch die Auslagerung nicht mehr gebrauchter Daten auf Bändern oder durch die Löschung dieser Daten Festplatten eingespart werden, die permanent Strom verbrauchen. Viele Dienste, die auf den Servern laufen, dienen im Grunde Karteileichen. Wird der allgemeine Verbrauch der IT, also des eigentlichen Nutzens, gesenkt, wird auch weniger Energie für Kühlung und Notstromversorgung benötigt. Stromsparende Server oder auch der Einsatz von Virtualisierungstechnologien machen sich daher bewährt.«
Rüdiger Gilbert, APC by Schneider: »Die größten Fehler werden meist bei der Lüfterführung innerhalb des Rechenzentrums gemacht. Sehr oft wird eine konventionelle Raumkühlung verwendet. Hier strömt die gekühlte Luft aus Öffnungen im Doppelboden zu den IT-Geräten. Das führt aber vielfach zu einer Vermischung von warmen und kalten Luftströmen, was für die Energieeffizienz nicht sinnvoll ist. Außerdem ist dieses Verfahren aus Gründen der Betriebssicherheit bedenklich, weil es zu so genannten »Hot Spots« und damit zu einer Überhitzung der IT-Geräte kommen kann. Wir empfehlen unbedingt die Trennung von Warmund Kaltluft durch die Einrichtung von Warmgängen.«
Mathias Müller, Emerson Network Power: »Zu oft sehen wir in Rechenzentren das Fehlen einer strikten Kalt-Warm-Trennung bei der Luftführung, USV-Anlagen mit einem schlechten Wirkungsgrad und einem häufig schlechtem Wartungszustand der Anlagen. Ein gravierender Fehler ist aus unserer Sicht aber auch, einseitig und ausschließlich nach maximaler Energieeffizienz zu streben und dabei Risiken bei der Verfügbarkeit und der Betriebssicherheit einzugehen. Unser Unternehmen geht diesbezüglich keine Kompromisse ein.«
Bernd Hanstein, Rittal: »Viele Rechenzentren weisen über die Jahre gewachsene Strukturen auf, sowohl serverseitig als auch in Sachen Infrastruktur. Wer höchste Verfügbarkeitsansprüche realisieren will, ohne bei den Aufwendungen für die Energieversorgung in die Kostenfalle zu laufen, sollte über eine grundlegende Modernisierung nachdenken. Solche Investitionen amortisieren sich durch signifikante Einsparungen beim Energieverbrauch.«