Bopla Gehäuse Systeme wächst weiter und hat einen neue Produktion in Kirchlengern eröffnet. Auf einer Fläche von rund 2.000 qm schafft das Unternehmen neue Kapazitäten in unmittelbarer Nachbarschaft zum Hauptsitz in Bünde. Ziel: die Entwicklung zu einem ganzheitlichen Systemanbieter fortschreiben.
In Kirchlengern bezieht Bopla Gehäuse Systeme drei zusammenhängende Hallenkomplexe im Industriegebiet West unweit des Hauptsitzes. Dort bündelt der Gehäuse-Hersteller alle Aktivitäten aus dem Bereich der Custom Designed Enclosures (CDE), den kundenindividuellen Gehäusen, zu denen auch 19-Zoll-Einhausungen zählen.
Mittelpunkt des neuen Standorts ist die Produktion mit Montage. Der Materialfluss wurde so optimiert, dass der Hersteller in Zukunft noch schnellere Lieferzeiten bieten kann. Alle Kompetenzen für den CDE-Bereich – unter anderem die Konstruktion, Projekt- und Fertigungssteuerung, der Einkauf und der Vertrieb – finden sich somit an einem Standort wieder. Neben der Produktion installiert Bopla zudem ein neues Lager, die Qualitätssicherung, die Aluminiumprofilbearbeitung und eine neue Abkanttechnik für die Musterfertigung.
Mit der Expansion wird eine klare Trennung der Geschäftsbereiche aus Standardkomponenten auf der einen und kundenspezifischen Lösungen auf der anderen Seite hergestellt. Während das Unternehmen in Kirchlengern neue CDE-Kapazitäten erschließt, entwickelt es den Bereich der Standardkomponenten in Bünde weiter.
Vor allem die Systemintegration soll davon profitieren. So baut das Unternehmen unter anderem den Digitaldruck aus und erweitert die Montage um Plätze für die Elektronikbestückung der Gehäuse.
Hintergrund der Expansion ist die positive Entwicklung der vergangenen Jahre. Entgegen den zurückhaltenden Erwartungen vor allem während der Coronapandemie verzeichnete Bopla eigenen Angaben zufolge Höchststände bei den Auftragseingängen. Die Mitarbeiterzahl in Bünde stieg auf etwa 250. Zuletzt reichten die Kapazitäten dort allein nicht mehr aus. Parallel bot sich die Chance, freie Produktionsfläche des Mutterkonzerns, der Phoenix Mecano Gruppe, zu beziehen.
2022 starteten schließlich die Umbauarbeiten. Nach der Entkernung des Gebäudes entwickelte das Unternehmen den Standort nach seinen Anforderungen weiter. Ein neues Lagersystem wurde eingebracht, spezielle ESD-Böden integriert. Auch Nachhaltigkeitsaspekte spielten bei der Umsetzung eine zentrale Rolle. So wurden beispielsweise die Voraussetzungen für einen weitestgehend elektrisch betriebenen Werksverkehr gelegt.
Mit dem neuen Standort in Kirchlengern verfügt Bopla nun über sieben Produktionsstätten weltweit. Neben dem Hauptsitz in Bünde und Kirchlengern fertigt der Systemanbieter in Ungarn, Rumänien, Indien und den USA. Hinzu kommt der Standort von Kundisch. Das Tochterunternehmen entwickelt intelligente Technologien im HMI-Bereich, sodass beide Unternehmen von den gemeinsamen Synergien profitieren.