Nicht nur für die Online- oder Katalogdistributoren sind Maker und Start-ups vielversprechend, auch die klassischen Volumendistributoren schreiben sich verstärkt die Start-up-Förderung auf die Fahnen.
So hat EBV nach den Worten von Bernd Pfeil, Vice President Sales von EBV, mit „Startme Up“ ein eigene Initiative gegründet, mit der EBV diese Klientel gezielt ansprechen möchte. Startme Up geht in Kürze offiziell an den Start, während es das dedizierte Team für Start-ups schon seit etwa zwei Jahren gibt. Derzeit umfasst das Team sieben Mitarbeiter. »Dieses Team soll den Markt evaluieren und interessante Ideen ausfindig machen. Nach gut zwei Jahren gibt es einige gute Ansatzpunkte, aber natürlich werden auch einige Start-ups wieder vom Markt verschwinden. Bei vielen Start-ups fehlt es am Projektmanagement und den Meilensteinen, so unsere momentane Erfahrung.« Einige Start-ups suchen Support und seien sehr aufgeschlossen, andere dagegen wollen nur einen Investor. Hier zieht Pfeil für EBV aber eine klare Grenze: »Wir beteiligen uns nicht als Investor, das ist uns vom Mutterkonzern auch nicht erlaubt.«
Auch Avnet-Memec – Silica engagiert sich nach Auskunft von Frank Hansen, Regional Vice President Central and East Europe von Avnet Memec – Silica, zum Thema. »Wir haben uns entschieden, mit Crowd-Investoren zusammenzuarbeiten, die das Start-up-Potenzial im Elektronikmarkt vorvalidieren.« Dabei beschränkt sich Avnet Memec – Silica nicht auf bestimmte Regionen, sondern will in ganz Europa tätig werden, und, so Hansen, »eine Rund-um-Hilfestellung über unsere entsprechenden Abteilungen bieten, zum Beispiel in Rechts- oder Compliance-Fragen.« Eine finanzielle Beteiligung schließt aber auch Hansen aufgrund des Konzern-Reglements aus.
Arrow betreut die Gründerszene laut Jörg Strughold, Vice President Sales Components EMEA von Arrow, inzwischen sehr intensiv. Verantwortlich dafür ist Arrow Advantage und eine spezifische neue Vertriebsgruppe, die sich in ganz Europa mit dedizierten Vertriebseinheiten um High Potentials in diesem Bereich kümmert. »Auf der Marketingseite investieren wir dazu flankierend umfassend in die Themen System on Module, SBCs und Kommunikationsmodule, die z.B. Sig Fox oder Lora können, um schon Systeme anzubieten, mit denen Start-ups schneller Prototypen entwickeln können.« Softwareseitig werde dieses Angebot ergänzt durch Tools, die online bei Arrow zur Verfügung stehen, und der Design-Plattform Envision. »Das alles läuft gut an«, so Strughold.