CES 2018

ZF setzt auf Vernetzung, Autonomes Fahren und KI

11. Januar 2018, 2:19 Uhr | Gerhard Stelzer
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Cloud-Partnerschaft mit Microsoft

»Um die Mobilität von morgen effizient zu gestalten, sind Produkte und Dienstleistungen in ein einheitliches und intelligentes System zu integrieren, basierend auf einer offenen Plattform«, sagte Mamatha Chamarthi, Chief Digital Officer von ZF. Auf der CES in Las Vegas stellte der Konzern daher eine cloud-basierte Internet-of-Things-Lösung auf Grundlage der Microsoft Cloud-Plattform Azure vor. »Microsoft Azure bietet nicht nur eine Vielzahl interessanter und intelligenter Algorithmen, sondern auch das branchenweit größte Portfolio an Sicherheitszertifikaten«, erklärte Dr. Malgorzata Wiklinska, Leiterin Digitales Ecosystem und Global Innovation Hubs bei ZF. »Die digitale Plattform zeichnet sich auch durch ihre industrieübergreifende Flexibilität und Skalierbarkeit aus: Jeder Geschäftspartner kann entscheiden, welche Funktionen er nutzen möchte.«

Auf der CES präsentierte ZF bereits erste Anwendungsmöglichkeiten für die Plattform.
So hat ZF die hauseigene Telematik-Plattform
»Openmatics« mit der Cloud vernetzt. Auf diese Weise lassen sich nicht nur konventionelle Fahrzeugflotten verwalten, sondern auch Windparks oder aber Mikromobilitätslösungen wie E-Bike-Flotten mitsamt den zugehörigen Ladestationen. Der Betreiber kann in Echtzeit den Aufenthaltsort und Zustand seiner Fahrzeuge nachverfolgen und nach verschiedenen Faktoren auswerten. Zusätzlich zu den bisherigen Funktionen bietet die Cloud-Lösung weitere intelligente Analyse-Tools wie vorausschauende Wartung (Predictive Maintenance): Über die gesammelten Daten lässt sich der Verschleiß einzelner Fahrzeugkomponenten überwachen. Das System kann frühzeitig Wartungstermine ansetzen und so Ausfallkosten minimieren.

Mamatha Chamarthi, Chief Digital Officer von ZF: »Um die Mobilität von morgen effizient zu gestalten, sind Produkte und Dienstleistungen in ein einheitliches und intelligentes System zu integrieren, basierend auf einer offenen Plattform.«
Mamatha Chamarthi, Chief Digital Officer von ZF: »Um die Mobilität von morgen effizient zu gestalten, sind Produkte und Dienstleistungen in ein einheitliches und intelligentes System zu integrieren, basierend auf einer offenen Plattform.«
© G. Stelzer / Elektronik

In Kooperation mit dem Berliner Mobilitäts-Startup »door2door« hat ZF eine Ridesharing-App entwickelt, mit der zum ersten Mal autonome Fahrzeug-Flotten im urbanen Raum eingesetzt werden können. Die Flotten ermöglichen sowohl Passagiere als auch Gütern optimal und ressourcenschonend an ihr Ziel zu gelangen, auf Grundlage des Routings und der intelligenten Algorithmen der Plattform von door2door. Die App bündelt Nutzer und Gütersendungen in Fahrzeugen, Umwege sind auf ein Minimum beschränkt. Bei der Personenbeförderung denkt die App dabei noch weiter: Wer in einer fremden Stadt auf der Suche nach einer günstigen Pizzeria ist, bekommt entsprechende Vorschläge, individualisiert, und selbstverständlich unter Berücksichtigung eventueller Onlinebewertungen und mit Angabe der jeweiligen Fahrzeit. Dabei kommuniziert die App mittels Spracherkennung direkt mit dem Nutzer. Ist das Fahrzeug gebucht, erfolgt die Identifikation per Gesichtserkennung über ein Selfie des Passagiers. Autonomes Fahren wird damit greifbar nah.

Elektronische Steuereinheiten in Flottenfahrzeugen müssen regelmäßig aktualisiert werden, um Fehlfunktionen auszuschließen. Gleichzeitig bringt die Vernetzung von Flotten in einem cloud-basierten System hohe Anforderungen an die Datensicherheit mit sich. Der Betreiber muss sicherstellen, dass Unbefugte nicht auf das Fahrzeug zugreifen und es manipulieren können. Daher hat ZF das »eSync«-System des kalifornischen Vernetzungsspezialisten Excelfore in die Plattform integriert, das die Software der Flotte jederzeit auf dem neuesten Stand hält: Per Over-the-Air-Updates werden Aktualisierungen aus der Cloud direkt in das Fahrzeug übertragen mobil über die Datenverbindung und ohne Wartezeit. Zusätzlich fungiert das System als Schild vor Bedrohungen von außen. Entdeckt es einen Eindringling, warnt es den Flottenbetreiber und stellt ein entsprechendes Update bereit, um die Sicherheitslücke zu schließen.


  1. ZF setzt auf Vernetzung, Autonomes Fahren und KI
  2. 3. Generation ProAI wird zum Supercomputer
  3. Cloud-Partnerschaft mit Microsoft

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