Um die genannten Nachteile grafischer Werkzeuge zu umgehen, setzen Entwickler auf textuelle Bearbeitung des AUTOSAR-Modells. Hier standen bisher die folgenden Optionen zur Verfügung: Text-Editor mit XML-Unterstützung:
Entwickler nutzen hier ihre IDE oder einen anderen Text-/XML-Editor. Bei diesem Vorgehen ist die Integrität des Modells stark gefährdet, weil der Text-Editor maximal für ein valides XML-Dokument sorgen kann, aber die AUTOSAR-Semantik, zum Beispiel Shortname-Referenzen, nicht versteht. Weiterhin ist AUTOSAR XML nicht für einen menschlichen Betrachter gedacht, so dass das Editieren der Inhalte mühsam und unübersichtlich wird.
Proprietäre domänenspezifische Sprachen: Bei der BMW Group kamen bereits verschiedene textuelle, domänenspezifische Sprachen (DSL) mit hohem Abstraktionsgrad zum Einsatz. Solche Abstraktionen erleichtern zunächst das Arbeiten mit dem AUTOSAR-Modell, weil sie als vereinfachende Abkürzungen wahrgenommen werden. Allerdings haben derartige Sprachen auch etliche Nachteile. Beispielsweise sind Abstraktionen häufig nicht optional, sondern werkzeugseitig erzwungen. So kann im Fall einer notwendigen Abweichung die Sprache nicht mehr verwendet werden. Darüber hinaus existiert – je nach Werkzeug – keine vollständig AUTOSAR-kompatible Repräsentation des Modells, sondern ausschließlich die Darstellung in der DSL. Integration mit oder Umstieg auf Werkzeuge anderer Hersteller ist problematisch.