ZF hat auf der CES 2023 seine neuen ZF ProAI-Computer, einen beheizbaren Sicherheitsgurt und ein neues Shuttle, einschließlich dem ersten Kunden für das neue Shuttle, vorgestellt.
Laut Dr. Martin Fischer, ZF-Vorstandsmitglied für die Region Amerika, kommt der neue ZF ProAI auf eine Gesamtleistung von bis zu 1500 TOPS und das bei von 5 TOPS/W, der ProAI S500L kommt auf bis zu 500 TOPS. Mit diesem neuen Rechner, bei dem mehrere Boards auf einer Platine miteinander verbunden sind, ist das Unternehmen in der Lage, in einem Steuergerät mehrere Domänenfunktionen wie ADAS, Chassis, Infotainment etc., verarbeiten zu können. Wie bislang auch können die einzelnen Boards mit Prozessoren/SoCs verschiedener Hersteller bestückt werden, auf denen unterschiedliche Betriebssysteme laufen können. Über die zentrale Platine sind alle Boards über Schnittstellen miteinander verbunden – alles in einem Gehäuse von 30 x 15 x 5 cm³. ZF ist überzeugt, dass so auch die bereits entwickelten und implementierten Software-Stacks für einzelne Mikroprozessoren/SoCs für eine Multi-Domänen-Struktur weitergenutzt werden können. Die Serienfertigung der neuen Rechner soll 2024 anlaufen.
Laut Fischer kann mit dem neuen beheizbaren Sicherheitsgurt die Reichweite von Elektrofahrzeugen im Winter um bis zu 15 Prozent erweitert werden. Denn anstatt die gesamte Fahrzeugkabine auf eine angenehme Temperatur aufzuwärmen, reichen 70 W um in weniger als 2 Minuten eine maximale Oberflächentemperatur von 40 °C zu erreichen. In Kombination mit einem beheizbaren Lenkrad und Sitzheizung lässt sich dann auch bei kalten Tagen für den Fahrer eine angenehme Temperatur erreichen, ohne dass die gesamte Fahrzeugkabine auf Temperatur gebracht werden muss. Laut ZF kann der Sicherheitsgurt mit eingewebtem Heizleiter in alle Autos eingebaut werden, es ist keine Anpassung der Gurtaufroller und Gurtstraffer erforderlich.
Mit dem neuen Shuttle für Level 4 ermöglicht ZF den Betrieb von autonomen Transportsystemen in urbanen Umgebungen, ohne eigene Shuttle-Spur. Damit ergänzt ZF sein erstes Shuttle, das primär für den Transport auf eigenen Spuren konzipiert ist. Das neue Shuttle ist für eine genaue Umgebungserkennung mit Lidar, Radar, Kamera und Audiosystemen ausgestattet. Dazu kommt noch die Connectivity-Plattform ZF ProConnect für die Kommunikation mit der Infrastruktur und der Cloud. Die Daten werden vom ZF ProAI Rechner verarbeitet, auf dem der Virtual Driver Software-Stack integriert ist. Darüber hinaus kann ZF bereits auf den ersten Kunden für das neue Shuttle verweisen: Beep. Die getroffene Vereinbarung mit dem amerikanischen Mobilitätsdienstleister umfasst ein Planungsvolumen von mehreren tausend Level-4-Shuttle-Fahrzeugen für den Einsatz in den USA.