Für die Übertragung von IP-Verkehr zwischen den durch das MOST-Netzwerk verbundenen Geräten wird der MOST150-Ethernet-Paket-Kanal (MEP) genutzt. Daimler hat bereits Untersuchungen in Hinsicht auf den Datendurchsatz mit der maximalen Bandbreite des Paket-Kanals vorgestellt. Bei diesen Versuchen [3] wurde eine Netto-Bandbreite von über 107 Mbit/s erreicht, was zeigt, dass die maximale Bandbreite von 142,8 Mbit/s bis zu 75 Prozent genutzt werden kann.
Derzeit untersucht Daimler die Leistung des MEP-Kanals mit Entwicklungsmustern von Seriengeräten des kommenden Infotainment-Systems. Für die Experimente wurde die MOST-Boundary auf 65 gesetzt, was eine maximale Bandbreite von 43,75 Mbit/s für den Paket-Kanal erlaubt. Durch die Eigenschaften des MOST-Netzwerks wird diese Bandbreite von den parallelen synchronen oder isochronen Kanälen, die zur Übertragung von Audio- oder Video-Strömen genutzt werden, nicht beeinflusst. Jedoch hat der parallele Verkehr auf dem MOST-Daten-Paket-Kanal (MDP) Auswirkungen. Daimler hat die Messungen bisher durchgeführt, ohne parallelen Verkehr auf dem MDP-Kanal zu erzeugen. Dies wird das Thema von weiterführenden Untersuchungen sein.
Der Datendurchsatz wurde für TCP und UDP mit einem auf der HU und der RSE-Unit ausgeführten Testprogramm iperf gemessen. Für unidirektionalen Verkehr ließ sich für TCP eine Bandbreite von 36 Mbit/s erzielen, was 82 Prozent der maximal verfügbaren Bandbreite entspricht. Wegen des Protokoll-Overheads von TCP ist das im Vergleich zu anderen Netzwerk-Technologien wie Ethernet ein gutes Ergebnis. Für UDP sind die Zahlen geringfügig niedriger. Bei bidirektionalem Verkehr konnte eine ähnliche kombinierte Bandbreite für den Hin- und Rückverkehr zwischen HU und der Rear-Seat-Entertainment-Unit erreicht werden. Während für UDP die Bandbreite in beiden Richtungen beinahe identisch ist, gibt es einige Variationen in der TCP-Bandbreite, die Daimler gegenwärtig untersucht.