Zum einen unterstützt die IP-Architektur unterschiedliche Möglichkeiten für den Internetzugang: Der Internet-Zugang kann durch das mit der HU verbundene und als zentraler Router fungierende Mobiltelefon des Nutzers über Bluetooth oder USB erfolgen. Alternativ lässt sich eine fest verbaute länderspezifische oder optionale Kommunikationseinheit einsetzen. Eine solche Kommunikationseinheit kann auch dazu dienen, bestimmte fahrzeugzentrische Dienste, wie Ferndiagnostik, zu nutzen.
Auf die Internet-Verbindung lässt sich von jeder beliebigen Anwendung des verteilten Infotainment-Systems zugreifen – unabhängig davon, auf welchem Gerät diese abläuft, zum Beispiel die Navigationsanwendung auf der HU oder ein Web-Browser auf der Rear-Seat-Entertainment-Unit. Beim Einsatz von WLAN kann die HU auch als WLAN-Hotspot für mobile Endgeräte, zum Beispiel ein Tablet-PC, agieren.
IP-basierende Protokolle kommen auch zur Kommunikation zwischen den Anwendungen des Infotainment-Netzwerks zum Einsatz. Beispielsweise werden sie verwendet, um große Datenmengen, wie etwa die Datenbank für die Metadaten der Media-Player-Anwendung, zu übermitteln oder um auf HTML-basierende Informationen zuzugreifen. Durch die Nutzung solch stabiler und bewährter Mechanismen lassen sich neue Funktionen einfach einführen.
Aus Sicherheitsgründen wird der Internet-Verkehr von Anwendungen des Infotainment-Systems über eine verschlüsselte Verbindung durch ein Backend-System geroutet. Das Backend-System kann den Verkehr durch Firewall-Mechanismen oder durch einen Viren-Scanner regeln, filtern und modifizieren und so das Infotainment-System vor den sich schnell verändernden Bedrohungen des Internets schützen. Um die Auslastung des Backend-Systems zu reduzieren, wird der Internet-Verkehr mobiler Endgeräte und der einiger Media-Streaming-Applikationen, zum Beispiel IP-Radio, nicht über das Backend-System geroutet. Weitere Sicherheitsmechanismen müssen dann auf dem Infotainment-System zum Einsatz kommen, um diese Anwendungen vor Angriffen zu schützen.