Ladeinfrastruktur für Busse

Ohne Kühlung keine Schnellaufladung

18. November 2020, 14:35 Uhr | Heinz Arnold
Diesen Artikel anhören

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Hohe Energieeffizienz, niedriges Geräuschniveau

Um die Verfügbarkeit sicherzustellen, setzten SBRS und technotrans an neuralgischen Punkten auf Redundanz. Beim oben genannten zentralen Kühlsystem hat technotrans beispielsweise den Rückkühler mit mehreren frequenzgeregelten Lüftern ausgestattet – sollte einer ausfallen, wird also immer noch gekühlt. Die Pumpstation verfügt zudem über insgesamt zwei Pumpen, die zeitlich alternierend laufen, um die Versorgung der Ladepunkte mit Kaltwasser abzusichern. Auch bei der dezentralen Kühlung schafft technotrans eine gewisse Gesamtredundanz, um Stillstände zu vermeiden.

Ein maßgeblicher Aspekt für SBRS war die energieeffiziente Auslegung. »Die technotrans-Kühler haben einen relativ geringen Eigenenergieaufwand, um die entstehende Verlustwärme abzuleiten. Dabei liegt der Vorteil nicht unbedingt in der Einsparung, sondern darin, dass diese Energie gar nicht erst erzeugt werden muss«, so Stahl. Das erreicht technotrans durch den Einsatz drehzahlgeregelter Komponenten in seinen Kühlsystemen. Sie stellen eine bedarfsgerechte Leistung sogar im Teillastbetrieb bereit und spielen auch bei der Lautstärke eine wichtige Rolle. »Bei diesen Projekten sprechen wir von einer städtebaulichen Integration in Wohngebiete, die unter anderem der Technischen Anleitung zum Schutz gegen Lärm unterliegt. Vereinfacht ausgedrückt müssen wir nicht nur die vorgegebenen Lautstärkegrenzwerte einhalten, sondern dabei auch das akustische Abstrahlverhalten der schallemittierenden Quellen berücksichtigen«, erklärt Stahl.

Die Lautstärke des Kühlsystems ist abhängig von der Lüfterdrehzahl, die wiederum von der Umgebungstemperatur und der eingestellten Solltemperatur abhängt. Um die Lautstärke möglichst gering zu halten, entwickelte technotrans ein spezielles Konzept zum bedarfsgerechten Leistungsabruf: »Mit steigender Umgebungstemperatur erhöht sich auch die Toleranz im Sollbereich, um die Lüfterdrehzahl bis zu einem gewissen Punkt langsam ansteigen zu lassen«, erklärt Thiel. Konkret heißt das: Beträgt die Temperatur des Kühlmediums aufgrund der warmen Umgebungsbedingungen 26 °C , während die Solltemperatur auf 25 °C eingestellt ist, dreht der Lüfter nicht gleich auf 100 Prozent Leistung, um diesen Unterschied auszugleichen, sondern startet im niedrigen und damit auch geräuscharmen Leistungsbereich.

Der Bedarf an flächendeckender Ladeinfrastruktur wächst weiter; der öffentliche Personennahverkehr gilt als einer der Vorreiter im Bereich der Elektromobilität. Deshalb konnte SBRS sei der Gründung im Jahr 2017 wachsen. Seitdem ist die Zahl der Mitarbeiter von 44 auf 93 gestiegen, der Umsatz hat sich verdreifacht. Für den öffentlichen Nahverkehr setzt SBRS zumeist auf ein Ladekonzept mit zwei zentralen Säulen: »Die Kombination aus Depot- und Streckenladung ist unserer Meinung nach die Zukunft der nachhaltigen Mobilität«, sagt Andreas Stahl.


  1. Ohne Kühlung keine Schnellaufladung
  2. Hohe Energieeffizienz, niedriges Geräuschniveau

Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu elektroniknet

Weitere Artikel zu E-Mobility und Infrastruktur

Weitere Artikel zu Kühler, Lüfter, Klimatisierung