Induktives Laden von Elektroautos

Mahle-Positioniersystem wird globaler Standard

23. November 2023, 11:30 Uhr | Irina Hübner
Das Mahle-Positioniersystem für induktives Laden.
© Mahle

Für das induktive Laden von E-Fahrzeugen hat Mahle hat ein Positioniersystem entwickelt, mit dem ein E-Fahrzeug exakt über der Ladespule im Boden ausgerichtet werden kann. Nun hat SAE International das Mahle-Positioniersystem als globale Standardlösung für kabelloses Laden gewählt.

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SAE International, gemeinnütziger international anerkannter Verband für den Fortschritt von Mobilitätstechnologien mit Sitz in den USA, schließt damit die seit zehn Jahren offene letzte Lücke in der Standardisierung von induktivem Laden. Die herstellerübergreifende Lösung von Mahle macht damit den Weg frei für die Markteinführung dieser attraktiven Alternative zum kabelgebundenen Laden der Batterien von E- und Hybridfahrzeugen.

»Mahle setzt Standards. Die Entscheidung der renommierten SAE für unsere Technologie bestätigt die Systemkompetenz von Mahle auch in der Elektrifizierung. Das wird ein starker Impuls für die E-Mobilität«, sagt Arnd Franz, Vorsitzender der Mahle-Konzern-Geschäftsführung und CEO.

Das Mahle-Positionierverfahren DIPS

Das Mahle-Positionierverfahren DIPS (Differential-Inductive-Positioning-System) könnte einen Paradigmenwechsel im Bereich der E-Mobilität darstellen. Es basiert auf einem magnetischen Feld und baut während der Annäherung des E-Fahrzeugs automatisch eine Verbindung mit dem angesteuerten Ladepunkt auf.

Eine spezielle Navigation im Fahrzeugdisplay unterstützt Fahrer und Fahrerin, um das Auto in die ideale Position zu bringen. Der Ladevorgang beginnt automatisch. Das funktioniert übrigens ebenso bei einem autonom einparkenden Fahrzeug, bei dem anstelle des Fahrers das Parksystem die erforderlichen Positionieranweisungen erhält.
Durch das Mahle-Positionierverfahren kann der Parkvorgang in einem Zug sehr einfach und reproduzierbar erfolgen – und das auch bei ungünstigen Umweltbedingungen wie deckender Schneeschicht oder feuchtem Laub auf der Bodenplatte.

Standardisierung zwingend erforderlich

Beim kabellosen Laden von Elektrofahrzeugen müssen alle Komponenten, die sowohl die Infrastruktur- als auch die Fahrzeugseite betreffen, standardisiert werden. Erst dann können sowohl die Fahrzeughersteller als auch die Infrastrukturanbieter eine Lösung auf den Markt bringen, bei der eine herstellerunabhängige Kompatibilität sichergestellt ist.

Mahle wird seine Lösung der gesamten Branche über ein Lizenzmodell unter FRAND-Bedingungen (fair, reasonable, and non-discriminatory) zugänglich machen.
Laden während der Fahrt

Die breite Anwendbarkeit des Systems ermöglicht künftig auch dynamische Anwendungen: das Laden über Induktionsspulen während der Fahrt. Auch dafür hat Mahle – gemeinsam mit Electreon Wireless – den Standard formuliert.

Bei der Ladeinfrastruktur setzt Mahle bereits seit Langem auf kabelloses Laden als eine komfortable und vielversprechende Alternative für E-Fahrzeuge. »Mit Siemens und Witricity haben wir zwei starke Partner an unserer Seite, mit denen wir das Gesamtsystem aus Ladeinfrastruktur und Fahrzeugtechnik gemeinsam vorantreiben«, betont Dr. Harald Straky, Leiter der Zentralen Konzernforschung und -vorausentwicklung bei Mahle.

Erarbeitung globaler Technologiestandards

In der SAE International sind über 128.000 Ingenieure und Technologieexperten aus der Luft- und Raumfahrt-, Automobil- und Nutzfahrzeugindustrie organisiert. Die SAE erarbeitet globale Technologiestandards, unter anderem auch die Standardisierung der Fahrzeug-Identifizierungsnummer


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