Tesla verliert Marktanteile

Elektroautos erreichen Rekordanteil im ersten Quartal 2025

29. April 2025, 5:59 Uhr | dpa
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Elektroautos und Plug-in-Hybride erreichten im ersten Quartal 2025 weltweit einen Rekordanteil. Chinas Boom treibt das Wachstum, deutsche Hersteller holen auf, kämpfen aber mit Preisdruck. Europa muss Batterielieferketten aufbauen, um unabhängiger von China zu werden.

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Weltweit ist etwa jedes vierte von Januar bis März verkaufte Auto ein reines Elektroauto oder ein Plug-in-Hybrid. Das ist der höchste je gemessene Marktanteil in einem ersten Quartal, wie eine Analyse des Beratungsunternehmens PwC ergab, die der Deutschen Presse-Agentur vorab vorliegt. Vor allem reine Stromer (BEVs) legten mit einem Plus von 42 Prozent stark zu: In 40 analysierten Märkten - die den Großteil des weltweiten Neuwagenabsatzes ausmachen - waren es in den ersten drei Monaten dieses Jahres demnach 2,7 Millionen BEVs und 1,4 Millionen Plug-in-Hybride - bei 16,7 Millionen verkauften Autos insgesamt.

Motor der Entwicklung war bei den reinen Stromern erneut China, das um 55 Prozent auf 1,6 Millionen zulegte. Die deutschen Autohersteller verloren dort allerdings kräftig an Boden und verkauften ein Drittel weniger Autos. Dass sie dennoch insgesamt um 38 Prozent zulegen konnten, verdanken sie unter anderem einer starken Entwicklung auf ihrem Heimatmarkt Deutschland, wo der Stromer-Absatz nach längerer Durststrecke mit einem Plus von 39 Prozent wieder deutlich stieg. Auch in Europa insgesamt ging es deutlich nach oben: um rund 28 Prozent auf 574.000 BEVs.

Tesla verliert Spitzenplätze in den Zulassungsstatistiken

In Europa setzen sich die Modelle deutscher Konzerne stärker durch und haben Tesla teilweise von den ersten Plätzen der Zulassungsstatistiken verdrängt, die das Unternehmen im Vorjahresquartal noch innehatte. In China haben die Modelle der chinesischen Marken Geely und Wuling entsprechendes verursacht. In den USA sieht es noch anders aus: Hier hat die Marke von Elon Musk den Markt mit seinen Model Y und Model 3 noch fest im Griff. In China schafft es kein deutsches Modell in die Top 10, in den USA gelingt das VW mit dem ID.4 und BMW mit dem i4 auf den Rängen 7 und 9 - allerdings mit riesigem Rückstand auf die beiden Teslas an der Spitze.

»Trotz geopolitischer Unsicherheiten und wachsender Handelsbarrieren haben die deutschen Autobauer zuletzt ihre Hausaufgaben gemacht«, sagt Felix Kuhnert von PwC. »Sie bringen zunehmend wettbewerbsfähige Modelle auf den Markt und verkürzen so den Abstand zur Konkurrenz.« Außerdem helfe ihnen ihr »bedingungsloser Fokus auf Qualität und Sicherheit«, der aktuell für viele Konsumenten an Gewicht gewinne - »auch vor dem Hintergrund schwerer Unfälle chinesischer Marken«. Allerdings müssten sie schnell Wege finden, um ihre Kosten und Preise zu senken - insbesondere bei den Batterien.

Lieferketten bei Batterien sichern

Auch Jörn Neuhausen, von der zu PwC gehörenden Beratung »Strategy&«, weist den Batterien eine hohe Bedeutung zu. Angesichts der globalen Entwicklungen werde unter anderem entscheidend sein, wie die europäischen Hersteller künftig ihre eigenen Batterielieferketten absicherten - heute stecken in fast allen Elektroautos Batterien chinesischer Hersteller. »Um hier unabhängiger zu werden, muss Europa mit Wucht und Fokus in eine eigene Zellfertigung sowie eine entsprechende Zuliefererinfrastruktur investieren«, sagt Neuhausen. »Bei einem Markt, der sich auf Umsatzebene im Milliarden- bis Billionenbereich bewegt, ist das von hoher volkswirtschaftlicher Bedeutung.«


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