Die wesentlichen Schritte beim Aufspüren von Gefahren sind: Erstellen eines Systemmodells, Identifikation der Sicherheitsziele, Identifikation möglicher Bedrohungen, Erstellen einer Risikoanalyse, Bestimmung der funktionalen Security-Anforderungen, Entwurf einer Sicherheitsarchitektur, Spezifikation der Security in Software und ggf. in Hardware und schließlich die Implementierung der Security-Mechanismen.
Bei aller Unterschiedlichkeit zwischen Safety- und Security-Anforderungen ist dabei das Vorgehen doch sehr ähnlich. Ziel der ISO 26262 ist es, Fehlfunktionen zu identifizieren und zu kategorisieren, welche Gefahren verursachen, und daraus Safety-Ziele zu formulieren, um gefährliche Situationen zu verhindern oder deren Auswirkungen abzumildern. Der im Folgenden beschriebene integrierte Ansatz für Safety und Security (Bild 1) folgt auch bei den Security-Aspekten stark diesem risikoorientierten Vorgehen. Wann immer ein Systemkonzept entwickelt wird, ist es wichtig, sowohl Safety- als auch Secu-rity-Aspekte zu betrachten. Daher empfiehlt sich ein kombiniertes Safety- und Security-Konzept, um Synergien zu nutzen und eine konsistente und konfliktfreie Implementierung zu gewährleisten.
Die Möglichkeiten von Gefahren als Folge von direkten Angriffen oder Manipulationen wird am Anfang in der Gefährdungsanalyse betrachtet. In ihr werden die zusätzlichen Security-Ziele beschrieben, welche dann in das gemeinsame Safety- und Security-Konzept einfließen. Dieses mündet in die technischen Sicherheitsmaßnahmen auf System-, Hardware- und Software-Ebene. Eine Maßnahme ist beispielsweise die Verteilung von Funktionen auf verschiedene Targets, was den Aufwand für eine Manipulation in die Höhe treibt. Die Safety- und Security-Aspekte werden auf der gleichen Ebene betrachtet und entsprechend validiert.