Sowohl in Head-up-Displays als auch in der modernen Automobilbeleuchtung finden Holografiefolien Anwendung. Mit UV-Klebstoffen bietet Delo eine Alternative zu Silikon für eine schnelle und einfache Ingegration.
Head-up-Displays (HUDs) im Autocockpit stellen ein wichtiges künftiges Anwendungsgebiet für Holografiefolien wie die Bayfol HX von Covestro dar. Eine neuere Entwicklung sind Augmented-Reality-HUDs, bei denen die Projektionen mit der Realität verschmelzen, sodass die Navigation scheinbar direkt auf der Straße angezeigt wird. Bei solchen HUDs ist eine Holografiefolie in die Frontscheibe integriert, was hellere und auch größere Bilder bei gleichzeitig verringertem Bauraum erlaubt.
Darüber hinaus bietet die Folientechnologie bei der Automobilbeleuchtung Vorteile – etwa bei Rücklichtern. Neben mehr Designfreiheit und verringertem Platzbedarf lassen sich dadruch individualisierbare Hologramme realisieren. Ein zusätzlicher Sicherheitsgewinn ist ebenfalls möglich, zum Beispiel wenn Warnmeldungen wie »Stopp« im Sichtfeld des Fahrers angezeigt werden können.
Die äußerst dünnen und leichten Holografiefolien sind unter sogenannten Off-Bragg-Bedingungen komplett unsichtbar – also immer dann, wenn das eingekoppelte Licht bestimmte Voraussetzungen wie die richtige Wellenlänge nicht erfüllt. Die Folien bestehen in der Regel aus RGB-empfindlichen Photopolymeren auf einer transparenten Trägerfolie. Diese wird zwischen zwei schützenden Deckschichten eingebettet.
Dabei ist insbesondere eine geringe optische Interaktion zwischen Klebstoff und Photopolymer Voraussetzung für eine hohe Bauteilqualität. Die Klebstoffe werden dazu chemisch so angepasst, dass sie im Verbund mit dem Photopolymer die Absorption nicht in andere Wellenlängenbereiche verschieben. Sie müssen also unter allen Bedingungen für eine farbtreue Darstellung sorgen.
Bislang kamen für das Fixieren der Folienschichten vor allem Silikone zum Einsatz. Silikone sind vielseitige und leistungsfähige Materialien. Dem gegenüber stehen eine geringere Festigkeit, eine vergleichsweise langsame Aushärtung und ein zum Teil starkes Ausgasen. Dabei emittieren sie Partikel an ihre Umgebung. Wegen der potenziellen Auswirkung auf benachbarte Fertigungsprozesse streben viele Automobilzulieferer eine silikonfreie Produktion an.
DELO und Covestro haben darum die DELO-Photobond-UV-Acrylate genauer untersucht: Sie zeigen gegenüber Silikonen ein sehr stark verbessertes Ausgasungsverhalten und erreichen unter UV-Licht innerhalb von Sekunden ihre volle Festigkeit. Diese neuen UV-Klebstoffe für die Optoelektronik erlauben also ein schnelles und farbtreues Verkleben von Holografiefolien. Neben der Automobilindustrie können auch andere Branchen dadurch von einer schnellen Fertigung im Rolle-zu-Rolle-Verfahren und einer besseren Integrierbarkeit der Folien in holografische Endanwendungen profitieren.