Radar- und UWB-Lösungen für Automotive

Calterah stärkt europäische Präsenz mit Münchner Niederlassung

4. Juli 2025, 9:54 Uhr | Irina Hübner
Ein Blick ins neue Münchner Office von Calterah.
© Calterah

Calterah, ein Chip-Design-Unternehmen mit Fokus auf CMOS-Single-Chip-Millimeter-Wave-Radarsensoren, baut seine Aktivitäten in Europa aus – mit neuem Standort in München, verstärktem Engineering-Support vor Ort und erweitertem Technologieportfolio rund um Millimeterwellenradar und Ultrabreitband.

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Damit adressiert das 20214 in Shanghai gegründete Unternehmen gezielt die Anforderungen europäischer OEMs und Tier-1-Zulieferer in der Automobilbranche.

Leiter des neuen Münchner Standorts ist Peter Wiese, der im März 2025 die Rolle des EMEA Managing Director übernommen hat. Mit seiner langjährigen Erfahrung in der Automotive-Branche – zuvor war er Vice President Automotive Sales EMEA bei NXP – verantwortet er den weiteren Ausbau des lokalen Geschäfts.

»Unsere Lösungen entstehen nicht von der Stange, sondern aus eigener Entwicklung – von der Architektur bis zur Anwendung«, erklärt Wiese. »Calterah bietet Technologie aus einer Hand, die auf die Anforderungen europäischer OEMs und Tier-1-Zulieferer zugeschnitten ist. Wir denken lokal, handeln partnerschaftlich und verstehen die Besonderheiten des europäischen Markts.«

mmWave-Radar-Chips für ADAS und Innenraumerkennung

Calterah hat seine mmWave-Radartechnologie entscheidend weiterentwickelt. So ermöglicht die neue Premium 8-Transmitter- und 8-Receiver-Bildradarlösung (8T8R) mit kaskadierten Andes-RoP-Chips (Radiator-on-Package) eine hochpräzise Objekterkennung bis zu 350 Meter Entfernung – ein Meilenstein für das Umfeldmonitoring in automatisierten Fahrsystemen.

Für Anwendungen wie Erkennung von Kleinkindern (Child Presence Detection, CPD) oder Innenraumschutz bietet Calterah die 6T6R-Radar-SoC Lösung »Lancang-USRR AiP« (Antenna-in-Package) an. Dieser Ansatz zeichnet sich durch besonders geringen Strombedarf und präzise Erkennung aus.

Bei ADAS-Systemen will Calterah mit der neuen Alps-Pro-RoP-Lösung neue Maßstäbe setzen: Die Lösung verbessert zum Beispiel die Reichweite bei der Fußgängererkennung und liefert eine erheblich dichtere Punktwolke.

Peter Wiese ist seit März 2025 EMEA Managing Director bei Calterah.
Peter Wiese ist seit März 2025 EMEA Managing Director bei Calterah.
© Calterah

UWB-Technologie für sichere Distanzmessung, Positionsbestimmung und Konnektivität

Mit der neuen Dubhe-SoC-Serie bringt Calterah die nach Unternehmensangaben weltweit erste UWB-Plattform auf den europäischen Markt, die dem neuen Standard IEEE 802.15.4ab entspricht. Die Dubhe-SoCs verfügen über einen Automotive-Grade-Chip mit einer Architektur aus zwei Sende- und vier Empfangskanälen (2T4R), der Positionsbestimmung und Radar-Funktionen in einem einzigen Chip vereint. Damit adressieren sie Anwendungen, bei denen hohe Präzision gefragt ist, beispielsweise digitale Fahrzeugschlüssel, Kick-Sensorik, CPD oder Einbruchserkennung.

Ein besonderer technischer Fortschritt ist die Unterstützung des neuen Multi-Millisecond-Modus (MMS) in Kombination mit Bluetooth Low Energy (BLE). Damit lässt sich der Schlüssel oder das Mobiltelefon als Schlüssel selbst ohne direkte Sichtverbindung zuverlässig auch aus großer Entfernung orten. In Tests erreichte Dubhe eine Reichweite von über 400 Metern sowie eine stabile Signalübertragung durch mehrere Hindernisse hindurch, zum Beispiel durch parkende Fahrzeuge.

Das Calterah-Team in der Münchner Niederlassung.
Das Calterah-Team in der Münchner Niederlassung.
© Calterah

Wachstum mit lokaler Verankerung

Calterah kooperiert bereits mit mehreren europäischen Tier-1s und liefert seine Technologie für verschiedene Fahrzeugmodelle aus. Mit der neuen Niederlassung in München sollen Entwicklungspartnerschaften in Europa mit direktem technischem Support sowie lokalem Know-how weiter intensiviert werden.

»Wir verstehen uns als Innovationstreiber und verlässlicher Partner«, kommentiert Wiese. »Unsere Lösungen helfen nicht nur, Leben zu schützen und Fahrzeuge besser zu vernetzen – sie bieten auch eine Plattform für neue Geschäftsmodelle und schnellere Markteinführung. Die Kombination aus chinesischer Innovationskultur und Nähe zu den europäischen Kunden ist unser Erfolgsmodell.«


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