Im Vorfeld der IAA Mobility 2025 erscheint der erste IAA Mobility Trend Index. Die Umfrage analysiert die Mobilitätserwartungen in Deutschland, China, den USA, Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien. Die Ergebnisse zeigen ein globales Bild der Transformation.
Die Umfrage zeigt, dass individuelle Mobilität im Alltag ein zentrales Anliegen ist. Individuelle Mobilität im Alltag wird insgesamt von hohen Mehrheiten als »wichtig« definiert – und das mit 83 Prozent in Spanien, mit 96 Prozent in Deutschland und Frankreich sowie mit 98 Prozent in China und Italien.
Im Zentrum dieser individuellen Mobilität steht auch zukünftig das Auto. In den westlichen Industrienationen wird es den Ergebnissen der Umfrage zufolge das prägendste Verkehrsmittel der kommenden zehn Jahre bleiben.
In den USA geben 55 Prozent der Befragten an, dass das Auto die individuelle Mobilität in den nächsten zehn Jahren am stärksten prägen wird, gefolgt von Großbritannien mit 48 Prozent, Deutschland mit 47 % und Spanien mit rund 50 Prozent. Auch in Frankreich (41 Prozent) und Italien (39 Prozent) sieht ein Großteil das Auto im Zentrum der zukünftigen individuellen Mobilität.
In der Mehrheit der untersuchten Länder rangiert der öffentliche Verkehr als zweitwichtigster Faktor der zukünftigen individuellen Mobilität. Dies gilt für Spanien mit 26,9 Prozent, das Vereinigte Königreich mit 18,8 Prozent, Frankreich mit 18,0 Prozent, Italien mit 16,4 Prozent und Deutschland mit 16,1 Prozent. An dritter Stelle folgt in diesen Ländern mehrheitlich das autonom fahrende Fahrzeug: in Deutschland mit 15,3 Prozent, Italien mit 15,7 Prozent, im Vereinigten Königreich mit 12,0 Prozent sowie in Spanien mit 8,8 Prozent.
Die Erwartungen in den USA und China weichen in Teilen von diesem europäischen Muster ab. Während in den USA das autonom fahrende Fahrzeug (11,0 Prozent) und der öffentliche Verkehr (7,3 Prozent) die Plätze zwei und drei belegen, zeigt China eine noch stärkere Technikorientierung: Hier rangiert das Auto (17,9 Prozent) an zweiter und das Flugtaxi (10,5 Prozent) an dritter Stelle. Knapp die Hälfte der chinesischen Befragten (49,2 Prozent) sieht das autonom fahrende Fahrzeug als prägendsten Faktor für ihre individuellen Mobilität in zehn Jahren.
Ein breiter Konsens herrscht über die Zukunft des Antriebs. Gefragt danach, welche Antriebsform sich im Automobil-Bereich durchsetzen wird, liegt Elektro ganz vorne. In Frankreich erwarten dies 70 Prozent der Befragten, im Vereinigten Königreich sind es 55 Prozent und in den USA 50 Prozent. Deutschland (43 Prozent), Spanien (46 Prozent) und Italien (44 Prozent) zeigen zumindest ebenfalls eine Ausrichtung auf die Elektrifizierung des Autos.
An zweiter Stelle folgt in den meisten untersuchten Ländern der Wasserstoffantrieb. Er wird insbesondere in Italien (31 Prozent), China (29 Prozent), Spanien (22 Prozent) und Deutschland (21 Prozent) als eine Zukunftstechnologie betrachtet, die sich durchsetzen könnte.
Trotz der tiefgreifenden technologischen Umbrüche genießt die Automobilindustrie in den befragten Ländern enormes Vertrauen als wirtschaftlicher Stabilitätsanker. Auf die Aussage, dass die »Automobilindustrie als Innovationstreiber auch Garant für Wohlstand« sei, ist die Zustimmung in China mit 98 Prozent nahezu geschlossen. In Spanien (86 Prozent), Deutschland (76 Prozent) sowie in Frankreich, Italien, den USA und Großbritannien (jeweils rund 70 Prozent) wird die Branche mehrheitlich als Garant für Wohlstand und Innovation betrachtet.
Die grundsätzliche Bereitschaft, fahrerlose Fahrzeuge zu nutzen, ist sehr hoch. Sie reicht von 50 Prozent in Deutschland bis zu fast zwei Dritteln in Italien (63 Prozent) und Spanien (66 Prozent). In China können sich dies sogar 98 Prozent der Befragten vorstellen. Die hohe Innovationsakzeptanz wird auch bei der Bereitschaft zur Datenfreigabe deutlich. Eine große Mehrheit der Befragten würde anonymisierte Fahrdaten teilen, um Innovationen bei Sicherheit und Fahrerlebnis zu ermöglichen. Diese Bereitschaft ist in China (95 Prozent) am höchsten und auch in westlichen Ländern mehrheitlich ausgeprägt, etwa in Spanien (70 Prozent), den USA (66 Prozent), Großbritannien (65 Prozent) und Deutschland (62 Prozent).
Jürgen Mindel, Geschäftsführer IAA beim Verband der Automobilindustrie (VDA), sagt zu den Ergebnissen: »Der erste IAA Mobility Trend Index zeigt ein klares Bild: Die individuelle Mobilität ist für die Menschen auf der ganzen Welt ein ganz zentrales Alltagsanliegen, das enorm geschätzt wird – und dass das Auto dabei weiterhin die übergeordnete Rolle spielt. Auffällig ist außerdem, dass die Automobilindustrie mit ihren Innovationen als Garant für Wohlstand gilt. Gleichzeitig fällt auf, dass die grundsätzliche Bereitschaft autonom zu fahren oder auch anonymisierte Daten zu teilen, höher ist, als vielfach erwartet. Darauf lässt sich aufbauen.«
Das Meinungsforschungsinstitut Civey hat in Kooperation mit Cint für den Verband der Automobilindustrie (VDA) vom 11. bis 12. Juni 2025 online je 1.000 Personen ab 18 Jahren in Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, USA und dem Vereinigten Königreich befragt. In China wurden vom 11. bis 17. Juni 2025 ebenfalls 1.000 Personen ab 18 Jahren befragt. Die Ergebnisse sind aufgrund von Quotierungen und Gewichtungen repräsentativ unter Berücksichtigung des statistischen Fehlers von 3,1 Prozentpunkten beim jeweiligen Gesamtergebnis.
Der IAA Mobility Trend Index zum Download.