Ein noch höheres Branchenwachstum erwartet die elektrische Prozessautomatisierung in diesem Jahr. »Wir rechnen für 2014 mit einem Wachstum von 6 bis 7 Prozent bei den weltweiten Auftragseingängen«, erläutert Hans-Georg Kumpfmüller, ZVEI-Fachbereichsvorsitzender Messtechnik & Prozessautomatisierung und CEO der Business Unit Sensors und Communication bei Siemens. Für 2015 erwarten die Mitgliedsunternehmen des Fachbereichs das sechste Wachstumsjahr in Folge mit einem Plus der globalen Auftragseingänge von zirka 5 Prozent. Im Jahr 2013 erwirtschaftete die Branche in Deutschland einen Umsatz von 19 Milliarden Euro.
»Instrumentierung und Analytik schlagen sich derzeit besser als das Systemgeschäft«, verdeutlichte Kumpfmüller. Das weltweite Wachstum in der Prozessautomatisierung kommt ihm zufolge vor allem von den Branchen Öl und Gas, Nahrungs- und Genussmittel sowie Pharma. Chemieindustrie, Wasser/Abwasser und Anlagenbau lägen im mittleren Wachstumsbereich. Weniger gut liefen die Geschäfte mit der Papier- und Zellstoffindustrie, der Zementindustrie sowie der Hüttenindustrie.
Besonders die zweistellig gewachsenen Umsätze in Nordamerika treiben laut dem ZVEI-Fachbereich die Entwicklung, unterstützt durch den dortigen »Schiefergas-Boom«. Weitere Regionen mit Wachstum im hohen einstelligen Bereich sind demnach China und Indien. Deutschland weist ein Wachstum im mittleren, Gesamteuropa im geringen einstelligen Bereich auf. Afrika wird zu einer wichtigen Region für die Prozessautomatisierung, vor allem die öl- und rohstoffreichen Länder in West- und Zentralafrika sowie dem südlichen Afrika. Das Land Südafrika zeigt sich momentan schwach. Eine problembehaftete Region ist Südamerika mit unsicheren Zahlungsströmen in einigen Ländern und besonders starken Auftragseingangs-Rückgängen in Brasilien. »Das Russlandgeschäft läuft trotz Krise zurzeit noch recht gut mit Wachstumsraten im hohen einstelligen Bereich«, betont Kumpfmüller. »Allerdings bereitet hier der Ausblick vielen Unternehmern Sorgen.«