Die Glasfaserkabel-Produktion in Deutschland ist in den vergangenen zehn Jahren um mehr als 43 Prozent zurückgegangen. Der ZVEI fordert angesichts dieser Entwicklung eine Stärkung der industriellen Fertigung in Deutschland und Europa, um strategische Abhängigkeiten zu vermeiden.
»Deutschland und Europa sind führend in der Glasfaser-Technologie, doch ohne eigene Produktion droht der Verlust von Know-how und Innovationskraft«, erklärt Sarah Bäumchen, Geschäftsführerin beim ZVEI. Eine starke industrielle Basis sei entscheidend für die Resilienz der Kommunikationsnetze.
Aktuell werden rund 50 Prozent der weltweiten Glasfaserkabel in China produziert. Europas Anteil liegt nur noch bei etwa 15 Prozent. Vor dem Hintergrund geopolitischer Spannungen und gestiegener Sicherheitsanforderungen sieht der ZVEI Handlungsbedarf: Netzkomponenten wie Glasfaserkabel müssten aus sicheren und nachhaltigen Produktionsprozessen stammen, um Versorgungsketten stabil zu halten.
Der Verband fordert die Sicherung von Fertigungs- und F&E-Standorten sowie die Einführung von Local-Content-Anforderungen im Bereich kritischer Infrastruktur. Bäumchen betont: »Die EU-Kommission muss die Entwicklung auf dem Markt weiterhin sorgfältig verfolgen und – wenn notwendig – handelspolitische Maßnahmen verhängen.«
Weitere Details finden sich im ZVEI-Positionspapier „Resilienz von digitalen Infrastrukturen stärken – Souveränität bei Glasfaserkabeln erhalten“ (kostenloser Download)