Gesten und Sprachbefehle sind für manche Anwendungen die ideale Benutzerschnittstelle, beispielsweise wenn ein Bediener einen Prozess im Produktionsbetrieb überwachen und steuern muss. Im Zuge von Industrie 4.0 könnten sich jedoch viele neue Szenarien ergeben, die intuitivere Benutzeroberflächen erfordern. In diesem Bereich gilt Omron mit seinem Gesichtserkennungs-Sensormodul B5T HVC (Bild 3) als Marktführer.
Die HVC-Sensortechnik analysiert Gesichter im Blickfeld und ermittelt anhand der Gesichtszüge nicht nur deren Identität, sondern auch die Blickrichtung der erfassten Person. Ein zufriedenes Gesicht mit gesenktem Blick könnte etwa darauf hinweisen, dass der Bediener den Prozess starten möchte. Ein überraschter Gesichtsausdruck könnte möglicherweise signalisieren, dass der Prozess gestoppt werden sollte. Die Technik funktioniert nicht nur mit Gesicht und Mimik, sondern auch mit Handgesten. So können beispielsweise die Identität eines Bedieners validiert und seine Handlungen autorisiert werden, ohne dass eine andere elektromechanische Schnittstelle benötigt wird. Da es sich um ein bildliches und kein akustisches Verfahren handelt, kann es prinzipiell in einer geräuschintensiven Umgebung wie beispielsweise im Fertigungsbetrieb zum Einsatz kommen.
Fokusverschiebung weg von der klassischen Fertigung
Technologie liegt an der Wurzel vieler Industriezweige, seien sie nun fertigungs- oder informationslastiger. Die digitale Revolution lenkte den Fokus auf Branchen abseits der klassischen Fertigungsindustrie. Die nun anstehende vierte industrielle Revolution werden besonders diejenigen Unternehmen erfolgreich bewältigen, die flexibel und proaktiv mit neuen Technologien umgehen. Der Trend Industrie 4.0 ist nicht allein für reine Fertigungsbetriebe relevant, sondern bietet allen Branchen, die auf Produktion angewiesen sind, die Chance, ihre Produktivität zu erhöhen und sich einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen.
Zur gleichen Zeit verändern innovative Produktionsverfahren wie 3D-Druck die Art und Weise, wie Werkstoffe und Produkte entwickelt und hergestellt werden. Die Folge sind grundlegende Veränderungen – sei es der Einsatz intuitiver und zunehmend autonom handelnder Roboter oder neue Ansätze zur Interaktion mit automatisierten Prozessen.
Literatur:
www.mouser.com
Der Autor:
Mark Patrick |
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ist Supplier Marketing Manager EMEA bei Mouser Electronics. Zuvor war er acht Jahre bei Texas Instruments im technischen Vertrieb sowie der Anwendungsunterstützung (Application Support) tätig und arbeitete bei RS Components im Marketing-Bereich. Seit Juli 2014 ist Mark Patrick bei Mouser Electronics. An der Universität Coventry (Vereinigtes Königreich) studierte er Electronic Engineering. |