EMVA zur europäischen Machine Vision

Embedded Vision als Trend

15. Januar 2018, 11:52 Uhr | Jochem Herrmann
Jochem Herrmann, EMVA: »Die Rolle der Bildverarbeitung in der Produktion wird künftig wachsen.«
© EMVA

Die europäische Bildverarbeitungs-Branche befindet sich nach wie vor in einer Hochkonjunkturphase. Wichtige technische Trends sind Embedded Vision und die zunehmende Integration der Bildverarbeitungs-Systeme in die Produktion.

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Die europäischen Bildverarbeiter können auf 2017 als ein weiteres sehr positives Jahr zurückblicken. Die Auswertung der EMVA-Marktdatenumfrage für die ersten drei Quartale des vergangenen Jahres zeigt ein Wachstum von etwa 13 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2016. Das Umsatzwachstum der bildverarbeitenden Industrie in Europa dürfte damit im Gesamtjahr 2017 zweistellig werden und zwischen 12 und 14 Prozent liegen.

Der Konzentrationsprozess in der Branche hat im Verlauf des Jahres weiter angehalten; Fusionen und Übernahmen prägten als Zeichen des „Erwachsenwerdens“ der Bildverarbeitungs-Industrie immer wieder die Nachrichten in den Fachmedien.

Ein klarer Trend, den auch der Erfolg der im November erstmals veranstalteten EMVA-Fachkonferenz Embedded Vision Europe bestätigt hat, ist das Wachstum der Embedded-Vision-Anwendungen. Nicht zuletzt getrieben vom Endverbrauchermarkt, wo mittlerweile komplexe Bildverarbeitungs-Algorithmen in praktisch jedem neuen Smartphone zu finden sind, wird die einstige Spezialtechnologie Bildverarbeitung plötzlich massenhaft nutzbar. Dies wird mittelfristig in einigen Segmenten sicherlich Auswirkungen auf das Preisniveau haben. Aber auch durch die zunehmende Integration der Systeme in die Produktion bei der Umsetzung von Industrie 4.0 stellen sich Bildverarbeitern hier neue Herausforderungen. Die Rolle der Bildverarbeitung in der Produktion wird dadurch künftig wachsen; neben der Qualitätskontrolle wird die Bildverarbeitung auch Daten liefern für eine kontinuierliche Optimierung des Produktionsprozesses. Die für Normung und Standardisierung erforderlichen Schritte wurden im vergangenen Jahr auf Verbandsebene auf den Weg gebracht.

Die gesamtwirtschaftlichen Indikatoren deuten darauf hin, dass der positive Geschäftsverlauf mindestens im ersten Halbjahr 2018 anhält. Die bildverarbeitenden Unternehmen in Europa können also erneut zuversichtlich ins kommende Jahr blicken.

Jochem Herrmann ist Präsident der European Machine Vision Association (EMVA).

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