Siemens hat die Simulationssoftware »Sinamics DriveSim Advanced« für Antriebssysteme vorgestellt, mit der sowohl das Engineering als auch die Inbetriebnahme auf Basis eines digitalen Zwillings erfolgen kann.
Sinamics DriveSim Advanced erweitert das Simulationsportfolio von Siemens für Motion-Control-Antriebe, das 2021 mit »Sinamics DriveSim Basic« in den Markt eingeführt wurde. Zudem ergänzt Sinamics DriveSim Advanced das Angebot »Industrial Operations X« von Siemens. Industrial Operations X ist konzipiert als kontinuierlich wachsendes, interoperables Portfolio von Produkten und Dienstleistungen für Produktionsengineering, -ausführung und -optimierung. Mit dem neuen Konzept will Siemens mehr Informationstechnik (IT) und Softwarefunktionen in Automatisierung und Produktion bringen, was industrielle Abläufe anpassungsfähiger machen soll. Lösungen von Industrial Operations X zeichnen sich dadurch aus, dass sie ein offenes Ecosystem unterstützen, durch modulare und skalierbare Funktionen flexibel sind sowie für interoperable, nahtlose und ganzheitliche Produktionswertschöpfungsketten sorgen.
In diesem Rahmen bietet das Unternehmen für die Simulation von Antriebssystemen Sinamics DriveSim Advanced als umfassende Lösung an, die eine realistische Simulation der neuen Sinamics-Umrichter mit allen Funktionen ermöglicht. Anwender können einen digitalen Zwilling des Antriebs in einer virtuellen Umgebung mit all den Parametern und Konfigurationen erstellen, die einem echten Antrieb entsprechen. Die innovative Technik und benutzerfreundliche Oberfläche ermöglichen es Anwendern, in einer virtuellen Umgebung das Verhalten von Antriebssystemen zu simulieren sowie diese in Betrieb zu nehmen und zu optimieren, bevor sie in der realen Welt gebaut werden. Das steigert die Effizienz und die Produktivität bei der Optimierung von Antriebssystemen und Maschinen. Die Simulation ist mit Startdrive direkt in das TIA-Portal integriert, so dass keine weiteren Software-Tools erforderlich sind. Anhand des digitalen Zwillings lassen sich die logischen und funktionalen Aspekte des Antriebssystems identisch zu den realen Sinamics-Antrieben simulieren, während elektrische, magnetische und mechanische Aspekte teilweise vereinfacht modelliert werden. Der Einsatz virtueller Inbetriebnahme- und Engineering-Werkzeuge wie Sinamics DriveSim Advanced ermöglicht es somit Maschinenherstellern, den Ressourcenverbrauch zu reduzieren und die Energieeffizienz zu optimieren, was zu einem nachhaltigeren Ansatz im Maschinenbau führt.
Mit der kontinuierlichen Erweiterung seines Digitalisierungsportfolios in der Antriebstechnik will Siemens auf die aktuellen Bemühungen der Industrie um mehr Nachhaltigkeit reagieren. Elektromotoren verantworten demnach über 70 Prozent des industriellen Energiebedarfs. IE4- und IE5-Motoren der Baureihe »Simotics SD« sind mit einem Wirkungsgrad bis über 96 Prozent besonders energieeffizient und damit auch für einen Betrieb direkt am Netz ausgelegt. Durch den Einsatz von Motoren der hohen Effizienzklassen IE4 und IE5 sind laut Siemens Einsparungen von durchschnittlich 6 Prozent elektrischer Energie möglich. Anhand aufeinander abgestimmter Motor- und Umrichtersysteme für den drehzahlvariablen Betrieb von Pumpen, Ventilatoren und Kompressoren lassen sich durchschnittlich 30 Prozent Energie einsparen, in manchen Fällen sogar mehr. Der eigentliche Schlüssel zu mehr Energieeffizienz liegt Siemens zufolge jedoch im Gesamtsystem: Im Zusammenspiel aller Einzelmaßnahmen – von effizienteren Motoren mit drehzahlvariabler Regelung über digitale Systemkomponenten und Tools bis zur Nutzung von elektrisch gepufferter Energie im Motorenverbund – lassen sich im Systemverbund durchschnittlich 60 Prozent Einsparungen erzielen.