Faulhaber / Koco Motion

Mikroantriebstechnik - mit den Cobots im Aufwind

1. Juli 2019, 15:36 Uhr | Andreas Knoll
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Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Wie müssen Antriebe aufgebaut sein?

Wenn Roboter ohne Einhausung direkt mit Menschen arbeiten, müssen sie deutlich sicherer sein, was auch für die Mikroantriebstechnik gilt. So müssen Sensoren schon vor einer Berührung oder Quetschung eines Fingers oder anderer Körperteile reagieren und die Bewegung des Roboters stoppen. Dafür braucht es zuverlässige Antriebssysteme, die sich schnell ansprechen lassen.

Kocherscheidt: Dieser wachsende Markt bietet viele Chancen für kleinere Antriebe. Die Anforderungen für die Bewegungen und Bewegungsabläufe sind ein Anwendungsgebiet für Mikromotoren. Aber nicht nur die Leichtbauroboter selbst, sondern auch die weiteren Peripherien sind mit Mikroantrieben versehen.

Bietet Ihr Unternehmen eigens oder hauptsächlich für Leichtbauroboter entwickelte Mikroantriebe an?

Seegen: Immer mehr Anwendungen in Robotik, Prothetik, Laborautomatisierung, Medizintechnik und Pumpen sowie in der Ausstattung von Flugzeugkabinen erfordern ein hohes Drehmoment bei kurzer Baulänge. Mit der Markteinführung der flachen bürstenlosen DC-Motoren der Serie „Faulhaber BXT“ setzen wir neue Maßstäbe bei Außenläufer-Hochleistungsantrieben mit genuteter Wicklung. Dank innovativer Wickeltechnik und optimierter Auslegung sind die Motoren nur 14, 16 und 21 mm lang, liefern aber Drehmomente bis 134 mNm bei Durchmessern von 22, 32 und 42 mm. Sie übertreffen die Maßstäbe dieser Antriebsklasse deutlich, besonders im Hinblick auf das Verhältnis von Drehmoment zu Länge, Volumen und Gewicht, was Anwendungen bei beengten Platzverhältnissen zugutekommt – gerade in Leichtbaurobotern.

Die Motoren sind standardmäßig mit digitalen Hallsensoren ausgestattet. Sie sind ausgelegt für Drehzahlen bis 10.000 Umdrehungen pro Minute und lassen sich mit verschiedenen Getrieben, Encodern, Bremsen und Steuerungen aus dem Faulhaber-Programm kombinieren.

Faulhaber ist auf Modifikationen an den mechanischen und elektrischen Schnittstellen der Motoren spezialisiert und kann so Lösungen anbieten, die für jede Anwendung individuell konfiguriert sind. Die Motoren verfügen standardmäßig über Einzellitzen und bieten damit eine flexible elektrische Schnittstelle mit mehreren Industriesteckverbindern.

Kocherscheidt: Unser Produktportfolio ist sehr umfangreich; durch die kundenspezifische Anpassung der Antriebe lassen sich viele Applikationen direkt bedienen. Wir bieten für Anwendungen wie die Leichtbaurobotik sowohl servogeregelte Schrittmotoren als auch entsprechende bürstenlose Gleichstrommotoren an.

Wie müssen diese Antriebe und ihre Komponenten aufgebaut sein, um sinnvoll in Roboterarmgelenke oder Greifer integriert werden zu können?

Seegen: Für den Einsatz als Gelenkantriebe oder in Greifersystemen müssen Antriebe und ihre Komponenten kompakt, aber zugleich auch leistungsfähig sein. Im Leichtbau zählt jedes Gramm und jeder Millimeter. Flach bauende und auf Drehmoment optimierte Antriebe sowie kompakte Antriebe mit integrierten Steuerungen sind daher das Mittel der Wahl.

Kocherscheidt: Das kommt ganz auf die Anforderungen des Roboterentwicklers und -herstellers an. Wichtig sind die Spielfreiheit, die Beschleunigungskraft und ein hoher Wirkungsgrad verbunden mit optimaler Volumenleistung.

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