Aber es könnte doch sein, das auch die übrigen europäischen Länder sich am deutschen Sicherheitsstandard orientieren werden. Könnten sich dann die Zähler zu einem Exportschlager entwickeln?
Grundsätzlich ist dazu zu sagen, dass wir hier über den Schutz einer kritischen Infrastruktur reden. Der Wunsch zur Einführung eines entsprechenden Schutzniveaus kann nicht nur ein exklusiver Wunsch Deutschlands sein. Sicherheitsaspekte im Smart Metering spielen daher auch in anderen europäischen Ländern eine Rolle. Die Stromnetze in Europa sind schließlich miteinander verbunden. Ein Angriff auf das Stromnetz eines Nachbarstaates könnte daher auch Auswirkungen auf die deutsche Stromversorgung haben. Nicht zuletzt wurde ein solches Szenario sehr anschaulich im Bestseller »Blackout« beschrieben. Von daher ist sicherlich davon auszugehen, dass die anderen Mitgliedsstaaten sehr genau auf den deutschen Weg schauen werden. Dies wurde ja bereits dadurch deutlich, dass die EU-Notifizierung der Messsystemverordnung (diese setzt die TR 3109 in nationales Recht um) im vergangenen Jahr nicht reibungslos von statten ging. Wenn sich also unsere Gateways zum Exportschlager entwickeln sollen, dann müssen die Hersteller darauf sicherlich noch einige Zeit warten.
Eine weitere Frage wäre sich die Situation hinsichtlich des Eichrechts (50.8) darstellt?
Die PTB und der ZVEI arbeiten daran, eine Musterlösung zu entwickeln, die die TR und 50.8 berücksichtigt.Bislang decken sich die Vorgaben der TR 3109 nicht in allen Punkten mit den Vorgaben der PTB. Dadurch entsteht ein weiteres Hemmnis für eine schnelle Verbreitung von Messsystemen in Deutschland, da das Eichrecht auf Bundes- und Länderebene entscheidend auf die einzusetzende Technologie Einfluss hat. Daher ist nur zu hoffen, dass die beteiligten Gremien mit einer Stimme sprechen können.