Smart Meter-Rollout

»Wer jetzt anfängt sich vorzubereiten, ist bereits zu spät!«

2. Juli 2014, 15:39 Uhr | Heinz Arnold
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Der Verteilnetzbetreiber wird zusätzlich zum Kommunikationsnetzbetreiber

Es zeichnet sich doch bereits ab, dass die Rolle der Gateway-Administratoren die Netzbetreiber übernehmen werden…

…das zeichnet sich in der Form ab, dass in der KNA der Vorschlag unterbreitet wurde, dass der grundzuständige Messstellenbetreiber die Funktion des Gateway-Administrators übernehmen soll. In der Regel wird dies – zumindest auf dem Papier - der Verteilnetzbetreiber (VNB) sein. Das macht die Sache aber nicht einfacher. Wenn die VNBs künftig diese Funktion übernehmen sollen, dann müssen sie Aufgaben erfüllen, die bisher nicht zu ihren Kernkompetenzen zählten. Die Kompetenzen des Verteilnetzbetreibers von heute werden sich von dem Verteilnetzbetreiber der Zukunft in einigen wesentlichen Punkten unterscheiden. Neben dem eigentlichen Stromnetzbetrieb werden Netzbetreiber zukünftig auch Kommunikationsnetze betreiben und warten. Sie müssen sicherstellen, dass sowohl diese als auch die neue Gerätetechnik immer funktionieren und einem Mindestmaß an Sicherheit genügen. Die Bedeutung der IT-Sicherheit und der Schutz vor externen Angriffen werden zu einer der wichtigsten Aufgaben der Zukunft, da Strom-, Gas- und Wassernetze zu wichtige »Lebensadern« der modernen Gesellschaft zählen. Das sind sehr komplexe Aufgaben, für deren Umsetzung die Beteiligten Zeit benötigen, die man Ihnen auch zugestehen sollte. Solche tiefgreifenden Umstellungen sind nicht von heute auf morgen zu machen.

Während den Herstellern der Gateways die Zeit davon läuft…

Ja, die Hersteller sind in der Tat nicht zu beneiden. Die Geschichte reicht ja mindestens bis ins Jahr 2008 zurück, als die Hersteller auf Basis der damals formulierten rechtlichen Anforderungen den Multi Utility Controller und den EDL21-Zähler entwickelt haben. Ein paar Jahre später kamen dann das Schutzprofil und die Technische Richtlinie 03109 des BSI und die Anforderungen haben sich erneut verändert. Solche Wartezeiten gehen für die Hersteller an die Substanz, es müssen heute komplette Produktionsstrecken neu zertifiziert werden, die Mitarbeiter müssen in Sicherheitsthemen geschult werden – um nur ein paar Aspekte zu nennen. Erschwerend kommt hinzu, dass diese Entwicklungen aktuell nur in Deutschland zur Anwendung kommen. Was grundsätzlich nicht schlecht ist, da Deutschland mit über 42 Millionen Zähler im Strombereich nicht der kleinste Markt in Europa ist. Allerdings müsste es dann in Bälde auch zum Austausch von Zählern in einer signifikanten Größenordnung kommen, was uns wieder zu Ihrer ersten Frage mit der 10.000er Grenze zurückführt.

 


  1. »Wer jetzt anfängt sich vorzubereiten, ist bereits zu spät!«
  2. Der Verteilnetzbetreiber wird zusätzlich zum Kommunikationsnetzbetreiber
  3. In Fragen des Tests hängen die Hersteller noch in der Luft
  4. Exportschlager Gateway? Vielleicht – aber es wird dauern
  5. Die Skepsis der Endanwender überwinden

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